Lektion 32 | Modul 7

Zur Erinnerung:

Deine Mini-Medi

Zum Einstieg: dein Einstimmungsritual

Die Übung: 10 Minuten 3. Auge aktivieren

Der Abschluss: 3x die Affirmation:
Ich bin bereit, mich für die Weisheit meiner inneren Führung zu öffnen und mich von ihr leiten zu lassen.
Ich bin dankbar, dass ich aus dieser Quelle alle Antworten bekomme, die ich gerade in meinem Leben brauche.

Bonus: Visualisieren + Dankbarkeitsminute

Deine Aufgabe

Dein Ich-Ideal Bild

Kennst du das Gefühl, nicht gut genug zu sein?

Nein? Gratuliere!
Ja? Willkommen im Klub.

Nur wenige Menschen sind zufrieden damit, wie sie sind.
Die meisten haben irgendwelche Verbesserungsvorschläge, wenn es um sie selbst geht. Bei unzähligen geht es dabei eben unter anderem um den Körper und die Figur.

Warum ist das so?

Der Wunsch nach Wachstum und danach besser zu werden, ist natürlich und gesund. Du kommst quasi als Same mit deinen Anlagen in die Welt und hast den inneren Drang, zu wachsen und dein volles Potenzial zu entfalten.
Dein Wesenskern möchte blühen – werden, was du bist. Idealerweise kümmerst du dich darum, du selbst zu sein und dich auf natürliche Weise zu entwickeln  – so gut es eben geht, dein bestes Selbst zu leben. Deine innere Führung hilft dir dabei.

Soweit so gut.

Problematisch wird es erst, wenn du beginnst irgendeinem Idealbild hinterherzulaufen.  Schlimmer noch, wenn es ein Idealbild ist, das mit dir und deinem Wesenskern nichts zu tun hat.

Stell dir mal vor, eine Tulpenknospe, die das Potenzial hat eine wunderschöne Tulpe zu werden, bemüht sich darum, zu einer Rose heranzuwachsen. Absurd, oder?

Und doch tappen wir in diese Falle alle schnell einmal. Warum?

Wie ein Idealbild entsteht

Wir Menschen lernen durch Nachahmung und suchen uns Vorbilder. Sie sind eine Orientierungshilfe und ein Leitbild für die Selbstfindung, die persönliche Entwicklung und den eigenen Lebensentwurf.

Bewusst gewählte Vorbilder können viel bewirken, im positiven Sinn:
Vorbilder können uns inspirieren und Hoffnung, Mut und Tatendrang vermitteln, unseren eigenen Weg zu gehen. Das ist hervorragend.

Was weniger hervorragend ist, aber leider viel öfter passiert:


  • Ständig werden uns „Vorbilder“ vor die Nase gehalten. Wir sehen, lesen, hören überall, was angeblich IDEAL ist – wie wir sein und leben sollten, was diese „Vorbilder“ tun oder nicht tun.
  • Wir wählen unsere Vorbilder nicht bewusst aus.
  • Und schlimmer noch, wir vergleichen uns mit diesen nicht bewusst gewählten „Vorbildern“.

Im Alltag schaut das dann beispielsweise so aus:

Von klein auf höre ich, wie ein „braves“ Kind ist und was einen „guten Menschen“ ausmacht – und vergleiche – in aller Regel unbewusst – meine nicht ganz so einwandfreien Eigenschaften, Gefühle und Verhaltensweisen damit.

Ich sehe in den Zeitschriften die perfekten Supermodels auf den obendrein retuschierten Bildern und vergleiche – in aller Regel unbewusst – mein Aussehen und meine Figur damit.

Ich sehe in der Werbung oder auf Facebook die tollen Fotos mit den strahlenden Gesichtern und vergleiche – in aller Regel unbewusst – mein Glücksempfinden und meinen lange nicht so perfekten Alltag damit.

Oder ich lese die Geschichte von einer erfolgreichen Business-Frau und vergleiche – in aller Regel unbewusst – meine eigene Karriere damit.

In aller Regel unbewusst

„In aller Regel unbewusst“ heißt, dass wir es oft gar nicht richtig mitbekommen, wir gar nicht merken, was da genau passiert. Vielmehr taucht ein latentes Gefühl der Unzufriedenheit auf und der Glaube, nicht gut genug zu sein, wächst und gedeiht. 

Durch den Vergleich entwickeln wir eine Vorstellung, wie wir sein SOLLTEN – ein Idealbild – und verknüpfen damit meist auch die Idee, dass dann alles besser wäre.

Schon geht es los mit „Ich müsste, sollte, dürfte nicht“. Zum Beispiel:

  • Ich muss X Kilo abnehmen.
  • Ich sollte sportlicher sein.
  • Ich dürfte nicht soviel essen.
  • Ich sollte mich gesünder ernähren.
  • Ich muss endlich Yoga machen/regelmäßig meditieren/laufen gehen.
  • Ich sollte eine bessere Partnerin/Mutter/Freundin/Partner/Vater/Freund sein.
  • Ich muss etwas gegen meine Falten/meine Cellulite/meine Wabbel-Arme tun.
  • Ich dürfte nicht so undiszipliniert sein.
  • Ich sollte mehr Ehrgeiz haben und erfolgreicher sein.
  • Ich müsste mehr Geld verdienen.
  • Ich müsste strukturierter sein und mehr schaffen.

Manches davon mag aus deinem Innersten kommen – etwas sein, was zu deinem Wachstum beiträgt und wichtig für dich ist. Vermutlich wird da aber VIELES dabei sein, was du nur MEINST, zu sollen und zu müssen, weil du das irgendwo gesehen, gehört oder beobachtest hast, und DENKST, dass es dir dann besser ginge.

Das wirklich absurde daran ist, dass wir uns oft mit jemandem vergleichen, den es in Wahrheit gar nicht gibt. Mit perfekt retuschierten Gesichtern und Figuren in den Zeitschriften. Mit den glückstrahlenden Menschen in der Werbung. Mit Facebook-Bildern, die lediglich einen Mini-Ausschnitt aus der Realität zeigen – und der ist oft nicht mal echt. Usw.

Und doch entsteht ein Idealbild im Kopf.

Jedes Ideal, dem du meinst, hinterherlaufen zu müssen, führt dazu, dass du dich von dir selbst entfernst!

Du bist unzufrieden mit dir, weil du dem angeblichen IDEAL nicht entsprichst – eben nicht perfekt bist. Du hast ein schlechtes Gewissen und ständig das Gefühl, so wie du bist, nicht zu genügen. Was bekanntlich nicht selten zum Frustessen führt.

Wenn du nicht so sein willst, wie du eben gerade bist, kämpfst du gegen dich selbst – mit deinen schlechten Gefühlen, mit deinen Verhaltensweisen, mit deinem Körper. Bist im Widerstand mit dem, was ist. Was bekanntlich nicht selten zum Frustessen führt.

Du konzentrierst dich auf den Mangel und darauf, was nicht ist, statt auf das, was ist. Die Wirklichkeit müsste besser sein, glaubst du, ohne jemals darauf zu achten, wie perfekt die Wirklichkeit in Wahrheit ist.

Die Gefahr ist groß, dass du falsche Ziele verfolgst. Dinge tust, die dich in Wahrheit seelisch und emotional nicht befriedigen. Was bekanntlich nicht selten zum Frustessen führt.

Plus: Vor lauter „Ich müsste/ich sollte/es wäre besser, wenn ich….“ hörst du deine innere Weisheit nicht mehr. Spürst nicht mehr, was wirklich DEINES ist und für dich gut, richtig und stimmig ist. Weißt nicht mehr, was für dich WIRKLICH zu tun ist. Was bekanntlich nicht selten zum Frustessen führt.

Schluss damit! Nimm dir heute Zeit, herauszufinden, welche Idealverstellung du meinst, erfüllen zu müssen und dich von einem Großteil davon zu befreien.

Dein Idealbild ans Licht holen

Schreib deine Ich-Ideal-Liste!

Schnapp dir ein Blatt Papier – diesmal nicht dein Retreat-Tagebuch – und frage dich: Was wäre idealerweise an dir anders? Wie müsstest oder solltest du sein und was müsstest oder solltest du tun, damit du in deinen Augen besser bist? Was dürftest du nicht (mehr) sein oder tun?

Du kannst zum Beispiel folgende Satzanfänge immer wieder neu ergänzen:

  • Ich müsste …
  • Ich sollte …
  • Es wäre besser, wenn ich …
  • Ich dürfte nicht …

Notiere dir ALLES, was dir in den Sinn kommt – ohne Zensur!

Vermutlich sind dir viele Anforderungen, die du an dich hast, nicht einmal wirklich bewusst. Es würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn deine Liste länger wird als erwartet. Als ich diese Übung das erste Mal gemacht hab, hab ich ein ganzes Flipchart gebraucht – klein beschrieben 😳.

Mit falschen oder unbewusst entwickelten Ich-Ideal-Vorstellungen trägst du viel Gewicht mit dir rum:
Je länger deine Liste, desto schwerer machst du dir dein Leben, und desto schwerer wird es dir fallen, das anzupacken, was dir wirklich entspricht und durch dich gelebt werden möchte.

Mach ein Abschiedsritual

Nimm dir Zeit, dich von deiner Ich-Idealliste zu verabschieden, in dem du ein kleines Abschiedsritual machst. Und zwar im Bewusstsein, dass du richtig bist, genau so du bist und Raum schaffst für dein echtes Wachstum. Im Bewusstsein, dass du so viel mehr Energie und Kraft hast für das, was für dich jetzt wirklich zählt und für dich wirklich zu tun ist.

Das Abschiedsritual kannst du ganz einfach halten, in dem du die Liste bewusst zerreißt und wegschmeißt. Du kannst die Liste auch verbrennen – fackle nur bitte nicht deine Wohnung ab 😵. Oder du übergibst sie einem Fluss. Oder du beseitigst sie auf eine andere Weise, die für dich stimmig ist.

Was zählt ist deine innere Absicht, dieses Idealbild loszulassen und stattdessen DEINES zu leben. Weniger einem Ideal hinterherzulaufen und viel mehr auf das zu hören, was dir deine innere Weisheit rät und von Innen kommt. Weniger zu tun, was du tun SOLLTEST und MÜSSTEST und mehr von dem, was du tun MÖCHTEST. Weniger zu sein, wie denkst, dass du sein solltest, und mehr zu sein, wie du bist.

Diese Übung kannst du immer wieder wiederholen. Das macht insbesondere Sinn:

  • wenn du ständig das Gefühl hast, nicht genug zu schaffen oder nicht (gut) genug zu sein.
  • wenn du dich dabei erwischt, dich ständig mit anderen zu vergleichen.
  • wenn du dich vor lauter „Ich sollte…“ und „Ich müsste…“ überfordert fühlst.
Die Übung als Pdf zum Downloaden: Idealbild ans Licht holen

Deine

Su Coach

P.S. Erlaub dir in deinem Alltag immer wieder ganz bewusst, nicht perfekt zu sein, und nicht deinen eigenen Vorstellungen von dir selbst entsprechen zu müssen. Gut möglich, dass dich das um Tonnen erleichtert.

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