Lektion 19 | Modul 4

Zur Erinnerung:

Deine Mini-Medi

Zum Einstieg: dein Einstimmungsritual

Die Übung: 10 Minuten über deine „Wurzeln“ erden

Der Abschluss: 3x die Affirmation:
Ich bin gut geerdet.
Die Verbindung zur Erde schenkt mir Halt, Stabilität und innere Sicherheit in meinem Alltag.
Aus dieser Verbindung schöpfe ich Kraft und Mut, für alles was ich tue.

Deine Aufgabe für den Alltag

Entspannt essen

Kommen wir heute wieder einmal zu einer ganz simplen Essregel:
Iss in einem möglichst entspannten inneren Zustand!

Denk daran, wie unser uralter, tief verankerter, innerer Überlebensmechanismus funktioniert:
Wann immer du unter Stress stehst, ist dein Verdauungssystem heruntergefahren. Das macht in Gefahrensituationen 100% Sinn. Wenn du gerade gegen einen Säbelzahntiger kämpfen musst, sollte dein Körper wirklich keine Energie darauf verschwenden, dein Frühstück zu verdauen.

Blöderweise springt die innere Stressreaktion nicht nur dann an, wenn du tatsächlich in Lebensgefahr bist, sondern auch dann, wenn du dir selbst Stress machst.

Auch dann, wenn du stressvolle Gedanken beim Essen hast oder stressvoll über das Essen selbst denkst und Essen zu deinem „Feind“ erklärst. Auch dann, wenn du im Stress, unter Zeitdruck oder unter angespannter Stimmung isst und das Essen nur nebenbei schnell, schnell runterschlingst. Auch dann wenn, du dich nach dem Essen mit Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen quälst. All das kann in deinem Körper eine Stresschemie auslösen, die für dein Gewicht alles andere als förderlich ist.

Du könntest das beste und gesündeste Essen der Welt zu dir nehmen, aber wenn du dabei im Stressmodus bist, wirst du das Essen nicht optimal verdauen und assimilieren. Blähungen, Sodbrennen, Bauchkrämpfe und Verdauungsstörungen sind übrigens typische Symptome, die dann oft auftauchen.

Darin steckt aber auch schon eine gute Nachricht und ein wichtiger Schlüssel:
Wenn du in einem entspannten Zustand isst, verstoffwechselst und assimilierst du das Essen wesentlich besser – egal, was du isst.

4 simple Übungen für den Alltag

1. Atme bewusst

Mach vor dem Essen eine kurze „Atempause“. Nimm ein paar tiefe, bewusste Atemzüge durch die Nase. Die Nasenatmung aktiviert vermehrt den Parasympathikus und bringt dich in einen relaxten Modus, in dem dein Verdauungssystem am besten funktioniert. Erlaub deinem Körper mit jedem Ausatmen alle unnötige Spannung, allen unnötigen Stress abfließen zu lassen und mit jedem Einatmen machst du dir bewusst, dass du neue Lebensenergie – Prana – aufnimmst. Ein paar Atemzüge lang. (Durch die Mini-Medis hast du darin schon Übung.)

So bringst du dich auf super einfache Weise vor dem Essen in einen entspannten – oder zumindest entspannteren – Zustand.

Atme auch während dem Essen immer wieder bewusst. Sauerstoff ist der beste Stoffwechsel-Aktivator – und steht dir kostenlos zur Verfügung. Nutze ihn.

Außerdem koppelst du so die ruhige, volle Nasenatmung mit dem Essen und das wird immer mehr zur Gewohnheit für dich – mit allen positiven Effekten, die das hat.

2. Iss langsam

In einem entspannten Zustand zu essen heißt auch, dir beim Essen Zeit zu nehmen. Laaangsam zu essen. Schon tausendmal gehört, ich weiß. Tue es, bitte.

Iss langsam und mit Genuss – egal, was du isst.

In kurzer Zeit schnell und viel zu essen bedeutet Stress für deinen Körper und er reagiert entsprechend. Was passiert bei Heißhungerattacken: wir stopfen uns in Windeseile, vielleicht auch noch stehend und direkt aus dem Eiskasten, Unmengen an Nahrung rein bis wir das Gefühl haben zu platzen und hassen uns dann selbst dafür.

Schnell + viel + Schuldgefühle + Selbsthass = Stress pur

Wenn ich weiß, dass ich viel essen werde (weil ich einen Bärenhunger hab oder zu einem Essen eingeladen bin oder einfach Lust hab, viel zu essen), dann achte ich ganz besonders darauf, langsam und in einem entspannten Zustand zu essen. Selbst wenn es dann viel ist, ist der Körper wenigstens in seiner Verdauungskraft.

Das gilt auch als Grundregel bei einem Heißhungeranfall: Iss, aber lass dir dabei Zeit.

Du kennst sicherlich den „Besteck-Trick“: nach jedem Bissen das Besteck aus der Hand zu legen 🍽 und den Bissen in Ruhe zu kauen, bis der nächste dran ist. Der Tipp ist Gold wert.

3. Iss achtsam

Übe dich darin, achtsam zu essen. Ich weiß, das ist auch nichts Neues. Aber ich weiß auch, wie und wie oft dieser wertvolle Tipp mit „Ja, ja.“ abgetan und ignoriert wird.

Allein dadurch, dass du mit mehr Achtsamkeit isst, präsent bist, dein Essen richtig genießt und dir beim Essen Zeit lässt, verdaust du besser, kurbelst du deinen Stoffwechsel an und reduzierst Essanfälle.

Ja, Achtsamkeit ist ein natürlicher Appetitregulierer.

Ein Wort zum Multitasking beim Essen:
Idealerweise tust du beim Essen nichts anderes als zu essen.
OK, ich will ehrlich sein, dass fällt mir selbst sau schwer. Wenn ich allein esse, lese ich liebend gerne eine Zeitschrift dabei oder schau mir ein YouTube Video an. Wenn du es schafft „nur“ zu essen, umso besser. Wenn du mir da ähnlich bist, dann achte ganz besonders darauf, was du daneben tust und dass dich das nicht total vom Essen ablenkt. Plus, achte ganz besonders darauf, trotzdem achtsam zu essen und zu atmen.

Versuch auch Streit, schlechte Stimmung oder Problemgespräche beim Essen zu vermeiden. Je besser du beim Essen für dein Wohlbefinden sorgst, desto besser.

Wach auf!

Voller zu leben, heißt, aufzuwachen und präsent zu sein. Wir verbringen soviel Zeit unseres Lebens im Autopilotmodus. Leider auch beim Essen. Essen ist somit ein großartiges Übungsfeld, um bewusster und wacher im Leben zu sein. Eben nicht auf Autopilot. Präsent zu sein beim Essen, bewusst wahrzunehmen, wie es riecht, schmeckt und sich anfühlt, aufmerksam zu sein, wie der Körper das Essen aufnimmt und wie es wirkt.

4. Iss ohne Gedankenkino rund ums Essen

Übe dich darin, das Gedankenkino rund ums Essen zu stoppen.
Was ich damit meine: Iss ohne Schuldgefühle. Ohne darüber nachzudenken. ob das jetzt eine gute Entscheidung war oder nicht und ob du das jetzt essen solltest oder nicht. Ohne dich zu sorgen, wie sich das auf der Waage auswirken wird. Ohne dir schon beim Essen vorzunehmen, was du ab morgen alles anders machen wirst und was du nur noch heute isst.

Die 4 Tipps als PDF zum Downloaden: Entspannt essen

Your turn

Du kennst dich selbst am besten:

  • Was kannst du tun, um in einem entspannten (entspannteren) Zustand zu essen?
  • Was ist für dich der wichtigste Schlüssel? Was hilf dir dabei?

Das können Kleinigkeiten im Außen sein, wie z.B: ein hübsch gedeckter Tisch, eine Kerze, nur im Sitzen zu essen oder die Mittagspause nicht essend am Schreibtisch zu verbringen. Aber auch bewusste Gedanken oder Affirmationen können dir dabei helfen.

Experimentiere in den nächsten Wochen damit und beobachte, was passiert.

Aber Achtung: Lass das nicht zu einem neuen Stressfaktor werden 🙄.
So gut es geht! Das genügt.

Diese Entspannungspraxis ist kein einmaliges „Peng“ und ab sofort bist du immer präsent und relaxt, sondern vielmehr eine Trainings- und eine Übungssache. Mal gelingt das besser und mal schlechter. Menschlich eben.

Deine

P.S: Was hilft dir, entspannt zu essen? Verrate uns doch deine kleinen Tricks oder was du ausprobieren möchtest.

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