Lektion 39 | Modul 8

Zur Erinnerung:

Deine Mini-Medi

Zum Einstieg: dein Einstimmungsritual

Die Übung: 10 Minuten „deine Meditation“

Der Abschluss: 3x die Affirmation:
Alles unnötige Gewicht kann mehr und mehr von mir abfallen.
Jeden Tag lebe ich voller, fühle mich leichter und bin mehr im Einklang mit meinem wahren Sein.

Bonus: Visualisieren + Dankbarkeitsminute

Deine Aufgabe

Reflexion über Essgewohnheiten

Heute mach ich mich vielleicht ein wenig unbeliebt bei dir. Es geht ums Essen und ums Abnehmen.

Als Yoga-Lehrerin werde ich oft zwischen Tür und Angel um Ernährungstipps gebeten, die helfen sollen, überflüssige Kilos loszuwerden oder sich einfacher gesünder zu ernähren. Die Standard-Frage:

Was soll ich tun?

Du weißt mittlerweile, was ich von allgemeinen „Mach dieses oder jenes“ Tipps halte. Auf die Schnelle antworte ich daher am liebsten mit einer Gegenfrage:

Was glaubst du, solltest du tun?
Nenn mir eine – die eine Gewohnheit, die du verändern müsstest?

Bis jetzt hatte noch jeder eine Antwort!
Sei es das ständige Naschen zwischendurch. Die tägliche Schoko-Orgie. Der geliebte Wein oder literweise Cola. Die „Sünden“ vorm Schlafgehen. Frühstück ausfallen lassen, wenig Mittagessen und spätestens am Nachmittag Heißhungerattacken anheimfallen. Essen, um Frust oder Stress abzubauen. Zu jeder Mahlzeit noch Brot dazu futtern. Oder sonstiges.

Meine unproduktivste Ess-Gewohnheit: Beim Film schauen Abendessen. Finde ich herrlich entspannend. Führt nur immer dazu, dass ich nebenbei Unmengen in mich hineinstopfe. Manchmal bis ich fast platze.
OK, ich hab kein Gewichtsthema mehr, trotzdem ist mir nachher schlecht und ich fühle mich nicht wohl – kein Mensch tut das, wenn er zu viel gegessen hat. Außerdem schlaf ich so vollgemapft nicht besonders gut.
Das weiß ich alles, trotzdem mach ich den Fehler immer wieder. Ich hab mir antrainiert, Film sehen mit Essen zu verknüpfen und wie ein pawlowscher Hund renne ich dann ständig in die Küche um mir Nachschub zu holen. Disziplin und Willenskraft? Nicht vorhanden 😀.

Vielleicht fühlst du dich schon ertappt und denkst dir: Uhhii, ich hab auch so einen „Kardinalfehler“!
Moment bitte! Schau zuerst, was sich in den letzten Wochen in deinem Essverhalten schon verändert hat.

Was hat sich in den letzten Wochen verändert?

Schnapp dir dein Retreat-Tagebuch und mach dir bewusst, was jetzt beim Essen bzw. in deiner Beziehung zum Essen anders ist und auch, was sich in Bezug auf deinen Körper und dein Gewicht verändert hat.

Schau zum Beispiel:

  • Wie hat sich das WAS oder das WIE du isst verändert?
  • Welche Gewohnheiten haben sich vielleicht verändert? Welche guten Gewohnheiten hast du vielleicht entwicklet?
  • Was tust du vielleicht nicht mehr?
  • Was ist besser geworden oder fällt dir leichter?
  • Was hilft dir?
  • Wie geht es dir mit deinem Gewicht?
  • Und so weiter.

Alles zählt! Auch Kleinigkeiten. Auch wenn dir das (noch) nicht immer gelingt oder mal besser und mal schlechter funktioniert.

Klopf dir auf die Schulter und sei ruhig mal stolz dich!!!
Je mehr du Veränderungen – auch wenn sie noch so klein sind – wahrnimmst, anerkennst und dich darüber freust, desto leichter werden weitere Veränderungen (= Gesetzt der Resonanz).

Soweit so gut.

Wenn du mit deiner Reflexion fertig bist, musst du EHRLICH mit dir sein:

a.) Du bist hier mit der heutigen Aufgabe fertig, wenn du spürst, dass du auf einem guten Weg bist. Dass es jetzt nicht darum geht, noch mehr zu verändern oder gar mehr Druck reinzubringen.  Dass es ess-technisch „nur“ darum geht, einfach dranzubleiben und weiter zu experimentieren und zu üben. Diese Reise fortzusetzen und diese Reise zu genießen. Morgen schauen wir uns noch an, was dir dabei hilft.

Oder b.) sagst du eher:

Ich fürchte, ich hab da noch so einen „Kardinalfehler“!

Hier geht es nicht um Dinge, die du ab und zu tust, oder Verhaltensweisen, wo du gerne noch konsequenter wärst (du musst nicht Miss Perfekt sein 😎!) und du musst dich auch nicht auf mögliche Ess-Fehlersuche begeben.

Wenn du so einen Kardinalfehler (noch) regelmäßig machst, dann weißt du das.
Wir reden hier davon, dass du regelmäßig etwas tust (oder nicht tust), OBWOHL du weißt, dass du das eigentlich dringend verändern müsstest.

NUR und wirklich nur, wenn du (noch) so eine besonderes hinderliche Gewohnheit hast, musst du jetzt tapfer sein. Die Sache ist nämlich die: Oft ist es eine schlechte Gewohnheit, an der wir eisern festhalten und damit eine echte Veränderung verhindern. Manchmal ist es ausgerechnet unsere liebste Gewohnheit, die wir aufgeben müssten, um unser Wunschgewicht zu erreichen oder um uns gesünder zu ernähren und unserem Körper Gutes zu tun.

Oft versuchen wir alles mögliche, um unseren „Kardinalfehler“ behalten zu können. Wir lesen lieber den x-ten Artikel mit angeblich hilfreichen Tricks und alles über die neue Wunderdiät, fragen andere nach Geheimtipps oder probieren irgendwelche super gesunden Rezepte aus. Machen aber mit unserer schlechtesten Gewohnheit weiter.

Das macht echt wenig Sinn.

Stell dir vor, du versucht, eine Tür mit allen möglichen Schlüsseln aufzusperren, die in Wahrheit nicht ins Schloss passen, und zwar nur weil das einfacher, angenehmer und bequemer scheint, als den richtigen Schlüssel zu verwenden. Und dann bist du auch noch verzweifelt, weil die verdammte Türe nicht aufgeht.

Deinen „Kardinalfehler“ aufgeben

Wenn (und nur wenn!) es so etwas jetzt noch gibt, dann entscheide dich, dir, deinem Körper und deiner Gesundheit zuliebe dafür, deine schädlichste Gewohnheit aufzugeben. (Oder nimm an, dass du jetzt keine Veränderung möchtest – auch eine Option.)

Dabei geht es nicht um vorgeschriebenen Verzicht! Niemand nimmt dir deine Naschereien, deine Süßigkeiten, dein Cola oder dein Brot weg, niemand zwingt dich zum Frühstücken oder nach dem Abendessen nichts mehr zu essen.
Du entschließt dich selbst dazu, an deiner wichtigsten „Schraube“ zu drehen und diese Ess-Gewohnheit zu verändern. Nur diese eine! 

  • Was kann dir helfen, diese „Schlüssel-Gewohnheit“ aufzugeben?
    Im Retreat hast du viele Werkzeuge kennengelernt und viele Tipps bekommen. Jetzt musst du schauen, was davon bei deinem Kardinalfehler helfen kann.
  • Wie kannst du dich selbst dabei unterstützen, vorbeugen etc.?
    Wirf wieder einen realistischen Blick in die Zukunft (siehe Lektion 38)
  • Gibt es konkrete Alternativen?
    Der beste Weg, eine alte Gewohnheit zu überwinden, ist, sie durch eine neue zu ersetzen. Mach dir eine genaue Vorstellung, was du stattdessen machen wirst. Finde eine gesunde, sinnvolle und vor allem lebbare Lösung! Das können auch mehrere Lösungen sein.

In meinem Fall war die Lösung einfach: Ich schau viel seltener fern. Anfangs war das ein wenig hart, weil Film schauen so gemütlich ist – dachte ich zumindest. In Wahrheit sind weniger Filmabende für mich herrlich. Auf einmal hab ich viel mehr Zeit für Dinge, die ich wirklich tun möchte und verplempere nicht so viel Zeit mit passiver Berieselung.
Natürlich schau ich ab und zu einen Film an – aber eben nicht mehr fast jeden Abend. Mittlerweile geht das übrigens auch wieder ohne mich automatisch zu überfressen. Wenn es in Ausnahmefällen doch passiert, geh ich halt mit dickem Bauch ins Bett und schlaf nicht besonders gut ☺! Ab und zu kein Drama.

Wenn deine Ess-Gewohnheiten an irgendetwas anderes gekoppelt ist – so wie bei mir ans Film schauen – ist es manchmal leichter, den Auslöser zumindest für eine Weile zu vermeiden oder zu reduzieren  – natürlich nur wenn das geht (siehe auch deine Trigger) und du bereit dazu bist. Bei mir waren es zwei Fliegen mit einer Klappe.

Hinweis: Vielleicht besteht dein Kardinalfehler auch darin, dass du etwas NICHT tust – wie z.B. dich mehr zu bewegen oder für mehr Entspannung zu sorgen, obwohl du weißt, dass da der Hund begraben liegt und sich dadurch dein Essverhalten massiv verändern würde. Du weißt, was du machen müsstest, aber … hast zig Ausreden, warum du das nicht tust. Entscheide dich jetzt, diese Veränderung anzugehen (zu neuen Gewohnheiten kommen wir noch in Lektion 40) oder wundere dich nicht mehr, dass sich nichts verändert.

Worauf du gefasst sein musst: Diesen „Kardinalfehler“ zu verändern, braucht eine Portion WILLENSKRAFT – und auch wenn du das wirklich MÖCHTEST, wird sich anfangs innerer Widerstand zeigen.

Halte 21 Tage durch!

Wenn du diesen „Kardinalfehler“ jetzt aufgeben möchtest, dann verpflichte dich dazu, deinen Vorsatz für mindestens 3 Wochen umzusetzen. Am Anfang wird dir das wahrscheinlich schwer fallen. Das ist normal. Dein Gehirn möchte lieber beim Alten bleiben, Das ist jetzt noch freudvoller, leichter, angenehmer, scheinbar zumindest. Denk langfristig und daran, wo du wirklich hinmöchtest.

Schon nach 21 Tagen fängt dein Gehirn an, umzulernen: die Alternative beginnt sich mehr und mehr als neue Gewohnheit zu etablieren. Ab diesem Zeitpunkt fällt dir das Neue viel leichter!

Die 21 Tage durchzuhalten, zahlt sich also wirklich aus!

Drei Wochen sind machbar.

Drei Wochen können aber auch manchmal ganz schön lange sein. Dokumentiere deine Erfolge, um dich zusätzlich zu motivieren: Mach dir einen Tagesfresser – 21 Tage zum Abreißen – oder kleb dir dicke rote Punkte für jeden überstanden Tag in deinen Kalender. Damit ist der Erfolg besiegelt!

Und wenn es dir an einem Tag nicht gelungen ist: Macht nichts. Nur jetzt nicht aufhören. Häng den Tag einfach hinten an.

Deine

P.S: Freu mich, wenn du mir eine kurze Nachricht schreibst, dass du a.) auf einem guten Weg bist oder b.) mich wissen lässt, was noch dein „Kardinalfehler“ ist, den du verändern möchtest: Mail schreiben

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