Mind-Clearing II

Die Morgen-Praxis | Woche 2

Montag bis Freitag: 10 Minuten Deinen Atem beobachten

In der zweiten Woche schenkst Du in Deiner Morgen-Praxis Deinem Atem besondere Aufmerksamkeit.
Du beobachtest 10 Minuten, wie Dein Atem fließt – ganz von allein, ohne Dein Zutun.

(Genaue Anleitung und Sinn der Übung siehe unten)

Anti-Auto-Pilot Training | Woche 2

Dein Bewusstseins-Quickie für diese Woche.
Jede volle Stunde – wenn Dein Alarm klingelt, frag Dich wie letzte Woche:

1. Wo bin ich mit meiner Aufmerksamkeit?

Du hältst also wie letzte Woche kurz inne und stellst fest, womit Du gerade gedanklich beschäftigt bist und was Du tust. Ich sag’s immer und immer wieder dazu: Ohne Urteil!
Diesmal frage Dich außerdem:

2. Wie fühle ich mich dabei?

Fühlst Du Dich gut oder schlecht?
Stell einfach nur kurz fest, wie sich Dein Fokus – Dein Denken und Tun – auf Deine Befindlichkeit auswirkt.

Atemwelle3. 3 x Atemwelle

Du lässt Deinen Atem 3 x von den Füßen zum Kopf und wieder retour fließen.
Beim Ausatmen nimmst Du wahr, wie Dein Körper automatisch innere Spannung loslässt.
(Anleitung zur Atemwelle – siehe unten)

Fertig! Bis zur nächsten vollen Stunde machst Du einfach weiter, was Du eben machst.

Die Kurzfassung als PDF zum Downloaden: Mind-Clearing II 

Die genaue Anleitung für Deine Morgen-Praxis

Die Einstimmung

Du fängst die Morgenübung genauso an wie letzte Woche. Stell Deinen Timer auf 10 Minuten. Mach Dein kleines Einstiegsritual. Setz Dich aufrecht und bequem hin. Schließe Deine Augen und lenke deine Aufmerksamkeit auf Deinen Atem. Lass den Atem in Deinem Rhythmus durch die Nase ein- und ausströmen – ohne Anstrengung.

Die Übung

Während Du die ersten Atemzüge noch bewusst nimmst – aktiv durch die Nase atmest, erlaubst Du Dir, Deinen Atem immer mehr geschehen zu lassen.

Einfach nur zu beobachten, wie Dein Atem ein- und ausströmt. Nimm wahr, wie der Atem geschieht. Wie der Impuls zum Ein- und Ausatmen von selbst entsteht – Du immer ruhiger und gleichmäßiger atmest. Wie sich Dein Atem von allein durch Deinen Körper bewegt. Beobachte auf spielerische Weise, wie Dich das Leben selbst atmet – und wie Du geatmet wirst.

Ich stell mir dabei gerne vor, wie der Atem durch meine Fußsohlen einströmt und wie eine Welle bis zu meiner Schädeldecke fließt und sich mit dem Ausatmen die Welle wieder zurückzieht – vom Kopf bis in meine Füße. Jede Welle löst unnötig Spannung und die Energie kann in meinem Körper immer freier fließen. Das nenne ich die Atemwelle.

Beobachte und spüre einfach jede Atemwelle.

Wie mit dem Einatmen neue Lebensenergie einströmt und mit dem Ausatmen alles Alte und Verbrauchte abfließt und sich alle unnötige Spannung ganz von alleine löst. Ohne Dein Zutun.

Vielleicht möchtest Du lieber ein anderes Bild verwenden oder einfach nur spüren, wie Du Neues aufnimmst und alles geht. Hauptsache, Deine Aufmerksamkeit ist bei Deinem Atem.

Klingt einfach. Aber rate mal, was passieren wird: Du wirst wieder mit Deinen Gedanken abdriften und Dich dabei ertappen, wie Du Dich gedanklich mit allen möglichen Dingen beschäftigst, die mit Deinem Atem nichts zu tun haben. Das ist ganz normal und macht gar nichts. Wie immer: kein Urteil!

Einfach sanft Deine Aufmerksamkeit zurücklenken und weitermachen so gut es eben geht. Solange, bis Dein Timer klingelt.

Abschluss:

Wenn der Alarm läutet, schließ die Übungszeit mit folgender Affirmation ab, die Du innerlich dreimal wiederholst:

Mit jedem Atemzug nehme ich universelle Lebensenergie auf und tanke Lebenskraft.
Mit jedem Ausatmen lasse ich alles los, was mir nicht mehr dient.
Ganz von allein.

Lass diese Affirmationen ein paar Atemzüge lang still nachwirken.

Der Sinn dieser Übung

Der Atem ist neben Nahrung, Wasser und Sonnenlicht die wichtigste Energiequelle Deines Körpers. Er ist sogar die allerwichtigste Energiequelle, denn ohne Atem kannst Du nur wenig länger als eine, zwei Minuten leben.

Ein Erwachsener, der durchschnittlich 14 Atemzüge pro Minute macht, kommt allein in einer Stunde auf 840 Atemzüge. Das macht 20.160 Atemzüge pro Tag. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Qualität Deines Atems einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität Deines inneren Zustandes und die Qualität Deines Lebens hat.

Deine Gedanken wecken Gefühle und jedes Gefühl ist mit einem spezifischen Atemmuster verknüpft.

Wenn wir Angst haben, atmen wir beispielsweise schnell und ungleichmäßig, die Pausen fehlen und wir atmen mehr ein als aus. Wut lässt uns „schnauben“, wir atmen ohne Pause kräftig und schnell aus und noch mehr ein. Sind wir hingegen zufrieden und gelassen, sind die Atemzüge lang und ruhig und die Atempausen vergrößern sich. Gleichzeitig wütend zu sein und ruhig zu atmen ist unmöglich.

Wie Du bist, so atmest Du.
Und umgekehrt: Wie Du atmest, so bist Du!

Über die Art und Weise, wie Du atmest, hast Du Einfluss auf Dein vegetatives Nervensystem, das alle unbewusst ablaufenden Vorgänge im Körper steuert, wie z. B. Herzschlag, Blutdruck, Stoffwechsel, Immunsystem und Verdauung.

Jede Änderung des Atems wirkt direkt auf das Nervensystem. Du kannst Deinen Atem wie einen Schalter nutzen, mit dem Du von Stress und Unwohlsein auf Entspannung und Wohlbefinden umstellen kannst.

Bist Du beispielsweise nervös, wütend, ärgerlich oder ängstlich, spürst Du sofort eine Erleichterung, wenn Du bewusst ruhig und gleichmäßig durch die Nase atmest. Der Herzschlag verlangsamt sich und Du wirst innerlich ruhiger. Du bemerkst, wie die Anspannung aus Deinem Körper fließt.

Das ist so einfach, wie es klingt. Und super effizient!
Nur leider ist der Atem ganz oft ein vernachlässigtes Zaubermittel!

Nutze dieses Wundermittel in Deinem Alltag! 

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3 Kommentar(e)

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Su
1

Liebe Andrea,

schön von Dir zu lesen und es freut mich, dass Du mit Freude dabei bist!

Zunächst einmal: Dein Problem mit den Atemübungen kann ich gut verstehen. In all meinen Yogalehrer-Ausbildungen war ich von den Pranayama Übungen entweder echt genervt oder hatte den Eindruck fast zu ersticken :-). Ich hab sogar extra einen Pranayama-Kurs gemacht, in der Hoffnung, dass es besser wird - ich konnte mich trotzdem mit den allermeisten Atemübungen nicht anfreunden.

Ich möchte Dir in der Flow-Revolution verschiedene Möglichkeiten und Ansätze mitgeben - manche werden besser und andere schlechter funktionieren. Das ist vollkommen normal. Erlaube Dir, damit zu experimentieren und auszuprobieren, wie und was für Dich passt.

Gleich würde ich die Flinte bei der Atemübung allerdings nicht ins Korn werden.

Ein paar Vorschläge wie Du damit umgehen bzw. was Du ausprobieren kannst:

-) Atme nicht bewusst, sondern sei Dir nur bewusst, dass Du atmest.

Es hört sich so an, also würdest Du durch die Übung anfangen, Dich anzustrengen, zu atmen, besonders bewusst zu atmen und dann fast das Gefühl hab zu ersticken.

Wenn Du plötzlich intensiv atmest, ist das total normal.

Du musst an Deinem Atem gar nichts verändern! Beobachte nur. versuche Dich rauszuhalten. Und vor allem nicht anzustrengen. Vertraue, dass Dein Atem richtig fließt.

-) Wenn Druck, Widerstand oder Spannung auftaucht, nimm das wahr und geh in die Beobachterolle - beobachte auch die Gedanken, die da auftauchen.

Statt Dich zu konzentrieren und eng zu machen, dehn Deine Wahrnehmung aus und beobachte, was ist.

-) Erlaub Deinem Atem so zu fließen und sich zu verändern, wie es Dir jetzt angenehm ist. So, dass es sich für Dich gut anfühlt.

-) Oder mach die Übung so wie letzte Woche und nur hin und wieder lenk Deine Aufmerksamkeit auf Deinen Atem.

Den Atem beobachten ist also nur ein kleiner Teil, aber er ist nicht ununterbrochen im Fokus.

-) Verbinde Dich zuerst - wie letzte Woche - mit Deiner Präsenz und dann nimm den Atem wahr.

Das wären einmal ein paar Ansätze zum Ausprobieren. Wähle aus, was sich für Dich stimmig anspürt.

Erlaub Dir auch, dass es nicht so perfekt läuft wie letzte Woche. Es tut sich etwas und das ist gut. Du sitzt die 10 Minuten und das reicht. Ohne Erwartungen!

Falls etwas unklar ist oder Du Fragen hast, melde Dich wieder.

2

Liebe Su, danke für die neuen Aufgaben. Kurze Frage: Bei der Atemwelle werden bei der Visualisierung mit Atem ein und aus die Arme nicht berücksichtigt oder ist das egal? 😉 lg Oliver

Su
3

Lieber Oliver,

guter Punkt! Die Zeichnung ist schon mal nicht ideal, weil Du die Arme ja auch nicht hochhalten sollst - ich weiß, zeichnen ist nicht meine Stärke :-)))!

Du kannst die Arme ruhig bewusst mit in die Atemwelle hineinnehmen, musst Du aber nicht - mach es am besten so, wie es sich für Dich natürlich anspürt oder leicht visualisieren lässt. Bei mir passiert das eher automatisch, dass sich auch meine Arme mit dem Ausatmen entspannen.

Warum es in erster Linie bei dem "3x Durchatmen" geht, ist, unnötige Spannung loszulassen. Dein Körper entspannt sich in aller Regel ganz von allein ein gutes Stück, sobald Du Deine Aufmerksamkeit darauf lenkst und ihm quasi die Erlaubnis gibst, loszulassen. Und er entspannt sich, wenn Du voll atmest.

Die Atemwelle - mit oder ohne Arme – ist ein Bild, dass Dir dabei hilft. Du kannst auch ein anderes Bild nehmen, wenn das leichter geht.

Alles Liebe

Su