8 allgemeingültige Regeln für eine gesunde Ernährung

Die Suche nach DER gesunden Ernährung führt uns bekanntlich zu höchst widersprüchlichen Informationen. Was gesund ist und was nicht hängt eben nicht nur davon ab, WAS wir essen, sondern auch davon, WER isst.

Was für mich – für mein Wesen, meine Konstitution und meine Lebensweise – die richtige, passende Ernähungsform ist, bekommt dir vielleicht gar nicht gut. Auch das, was für mich momentan richtig ist, verändert sich im Laufe der Jahreszeit, im Laufe meiner Entwicklung und in Anbetracht dessen, was ich mit meiner Ernährung bewirken möchte.

Trotzdem tanze ich hier heute mit ein paar Richtlinien an, die für uns ALLE gelten, wenn es darum geht „gesunde“ Nahrungsmitteln auszuwählen. Tatarata!

Meine 8 Grundregeln für gesunde Nahrungsmittel

1. Die „Was zum Teufel ist da drin?“-Regel

Unlängst hab ich das Buch das „Salz–Zucker-Fett-Komplott – Wie die Lebensmittelkonzerne uns süchtig machen“ gelesen. Ich bin kein Anhänger von Verschwörungstheorien. Trotzdem fand ich es extrem spannend und erschreckend nachzulesen, wie die heutigen Genussmitteln mit viel Forscherei und Tüftelei hergestellt werden. Und zwar:

  1. So, dass sie alles andere als gesund sind.
  2. So, dass sie uns durch ihre Zusammensetzung und diverse Zusatzstoffemit ihrem Geschmack, ihrer Konsistenz, ihrem Geruch, etc. auch noch süchtig nach MEHR machen.

Du kennst vielleicht dieses Phänomen, eine Chips-Packung (oder ähnliches) aufzumachen und einfach nicht mehr aufhören zu können. Oder trotz bester Vorsätze immer und immer wieder zu irgendeiner Versuchung zu greifen, weil es einfach sooo gut schmeckt. Kein Wunder, das Zeug, dass du drin ist, stellt alles Mögliche mit dir und deinem Gehirn an, so dass du es essen MUSST.

Regel Nr 1. lautet daher schlicht und einfach:
Iss möglichst selten Dinge, bei denen du nicht verstehst, was zum Teufel da drin ist. 

Die wertvollsten und natürlichsten Nahrungsmitteln haben keine Lebensmitteletiketten. Bei den Lebensmitteln mit Etikett sei wählerisch:
Je weniger du – als normalsterbliche Frau ohne Ausbildung als Lebensmittelchemikerin – verstehst, welche Zutaten darin enthalten sind, desto öfter lass die Finger davon.

Das gilt auch für den Fall, dass du die E-Nummern auswendig gelernt hast oder weißt, was ethoxylierte Diglyceride, Natriumglutamat, Ammoniumsulfat und ähnliches ist. Das hat in einem gesunden Essen nichts verloren.

2.  Die „weniger als 5“-Regel

Wenn du schon dabei bist einen Blick auf die Lebensmitteletiketten und die Inhaltsstoffe zu werfen (ja, das macht das Einkaufen ein wenig aufwendiger), kommen wir gleich zu Regel Nr. 2:

Sortiere jedes Lebensmittel aus, das mehr als 5 Zutaten enthält.
Oder lass das zumindest die Ausnahme sein.

Je mehr Zutaten (inkl. Zusatzstoffe) ein abgepacktes Lebensmittel enthält, desto unnatürlich ist das Lebensmittel und desto stärker ist es in aller Regel verarbeitet. Hands off!

3. Die „Anti-Werbe“-Regel

Noch ein interessantes Phänomen: Die natürlichsten und wertvollsten Nahrungsmittel werden nicht beworben. Gefühlte 90% der Nahrungsmittelwerbung betreffen verarbeitete Lebensmittel.

Regel Nr 3 lautet daher:
Iss möglichst selten Dinge, die groß beworben werden.

4. Die „am besten natürlich“-Regel

Reine Genussmitteln und die allermeisten Fertigprodukte fallen mit Regel 1, 2 und 3 schon raus. Sorry ☺️!

Als natürliches Nahrungsmittel bezeichne ich jetzt mal ganz einfach all die Lebensmittel, die du in der Natur findest: Gemüse, Obst, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte, Getreide oder auch Fisch und Fleisch.

Regel Nr. 4 heißt jetzt:
Iss Nahrungsmittel auf möglichst natürliche Weise.

Das heißt: Greif möglichst oft zum Apfel oder zu einem selbstgemachten Apfelkompott statt zum Apfelkuchen oder zur frittierten Apfeltasche, zu den Kartoffeln statt zu Chips oder Pommes, zum Fisch natur statt paniert und überschüttet mit Mayonnaise-Sauce, zur Hühnerbrust statt zu den Chicken McNuggets.

Fad? Nein! Es braucht lediglich ein wenig Zeit, bis sich dein Körper wieder an den natürlichen Geschmack der Nahrungsmittel gewöhnt. Echte Nahrungsmittel schmecken SUPER gut, wenn deine Geschmacksnerven sich wieder vom Künstlichen und vom „Überdrüber“ entwöhnt haben. Und echte, natürliche Gewürze stehen ja auch noch zur Verfügung.

Was heißt jetzt auf möglichst natürliche Weise für die Zubereitung?
Die Rohköstler sind überzeugt davon, dass du am besten alles roh isst. Die TCMler (Die Verfechter der chinesischen Medizin) gehen wiederum davon aus, dass du am besten alles warm und gekocht isst (Hühnerbrühe oder Reis-Congee wird sogar stundenlang gekocht). Irgendwo dazwischen liegen dann die, die für eine möglichst schonende Zubereitungsart plädieren.

Jede dieser Zubereitungsarten hat Vor- und Nachteile und was für dich gesund ist, hängt wiederum sehr von deinem Typ, deiner Konstitution und deinem Ziel ab – da gibt es keine allgemeingültigen Regeln.
Aber in jedem Fall erkennst du idealerweise das Nahrungsmittel, das du isst noch, und es ist nicht zur Unkenntlichkeit verarbeitet.

5. Die „Do it yourself“-Regel

Du liebst nun einmal Burger, Pommes, Wiener Schnitzel, Backhendl, Kuchen, Vanille-Kiperl & Co.
Dann gilt Regel Nr. 5:

Bereite dir deine „Leckereien“ und dein „Junk-Food“ selbst zu.

Das hat drei große Vorteile:

  • Du weißt ganz genau, was drin ist – hältst dich zumindest an Regel Nr. 1.
  • Du kannst das Essen achtsam und mit Liebe zubereiten.
  • Durch den Aufwand, der damit verbunden ist, wird das Ganze bewusster und nicht mehr ein „Ich hau mir das jetzt schnell mal rein“-Mahl.

6. Die „High-Quality“-Regel

Regel Nr. 6:
Greif möglichst oft zu qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln.
Bio, frisch, vom Bauern, vom Baum oder aus dem Garten etc…

Wenn du Fleisch isst, sei wählerisch und iss Tiere, die selbst gut gegessen und gelebt haben. Haltungsbedingungen und die Lebensqualität der Tiere wirken sich unmittelbar auf die Qualität des Fleisches aus. Auch die Gefühle und Empfindungen der Tiere sind energetisch im Fleisch gespeichert. Mit Medikamenten vollgestopfte, unter grausamen Bedingungen gehaltene und schließlich zu Tode gequälte Tiere leisten garantiert keinen positiven Beitrag zu einer gesunden Ernährung. Das gilt letztlich für alle tierischen Produkte.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie köstlich die Eier vom Bauernhof schmecken im Vergleich zu den Eiern aus dem Supermarkt. Wie intensiv die Tomaten aus Omi´s Garten, der frische Spargel aus dem Marchfeld oder die Erdbeeren aus dem Erdbeerland und wie fad und „leer“ im Vergleich dazu die Versionen aus den spanischen Gewächshäusern schmecken.

Ja, ich weiß, qualitativ hochwertige, frische Nahrungsmittel einzukaufen ist aufwendig, vor allem wenn du in der Großstadt lebst – und oft ein teurer Spaß: Qualität hat ihren Preis.
Setz die Regel, im Rahmen deiner Möglichkeiten um. Denk dabei auch daran, dass diese hochwertigen Lebensmittel mehr Nährstoffe enthalten und deinen Körper besser versorgen und zufriedenstellen.

7. Die „Zucker-Maus“-Regel

Wenn du dich gesund ernähren willst, gilt es rauszukommen aus der Zuckersucht und Regel Nr. 7 zu beachten:

Konsumiere möglichst wenig zuckerhaltiges Zeug.

Mal abgesehen davon, dass Zucker an sich schon nicht gesund ist, neigen wir dazu, ZU VIEL davon zu essen, sobald wir mal damit anfangen.
Die Reduktion der Zuckerzufuhr spielt also nicht nur aus gesundheitlichen Gründen eine Rolle, sondern auch dann, wenn du abnehmen möchtest. Mit einer zuckerhaltigen Ernährung hast du mit großer Wahrscheinlichkeit mit Heißhungerattacken zu kämpfen, die letztlich dazu führen, dass du unkontrolliert isst.

Die Rede ist hier leider nicht nur von Süßigkeiten und Süßspeisen, sondern auch von gesüssten Getränken, Limonaden und Fruchtsäften, von Fruchtjoghurts und Milchfruchtgetränken, gezuckerten Cerealien oder Mahlzeiten, die fast ausschließlich aus isolierten Kohlenhydraten bestehen wie Pizza, Weißbrot, Pommes, Nudeln & Co. Nicht zu vergessen, der versteckte Zucker, wie beispielsweise im Ketchup, in Essiggurken oder im Balsamico.

Wenn du wieder einmal auf die Zutatenliste der Produkte schaust, dann suche nicht nur nach dem Wort „Zucker“, sondern mach dir bewusst:
Alles, was auf „-ose“ endet, IST Zucker.

Nein, du MUSST nicht darauf VERZICHTEN. Experimentier lieber mit den Regel in Lektion 22 und schau, wie weit es dir gelingt, bewusst eine andere Wahl zu treffen. So gut und so oft es eben geht.

8. Die „Fett“-Regel

Ich persönlich hab laaange gebraucht, um aus der „Ich muss mich unbedingt sehr fettarm ernähren“ Falle wieder auszusteigen. Das richtige Fett ist nicht nur gesund. Es ist auch notwendig, um abzunehmen. Mit anderen Worten: Das richtige Fett macht nicht fett.

Regel Nr. 8:
Verwende gesunde Fette und Öle.

Die idealen Fettlieferanten sind Nüsse, Samen, Avocados, Fisch, Eier, sowie kaltgepresste Öle wie Leinöl oder Olivenöl bzw. zum Kochen bei höheren Temperaturen echte Butter. Kokosöl oder Palmöl.
Was du bei einer gesunden Ernährung allerdings reduzieren solltest, sind die schlechten Fetten. Halten wir es jetzt mal ganz einfach: Viele schlechte Fette verstecken sich in Fertigprodukten, in Fast Food und Süßigkeiten. Wenn du die vorangegangen Regeln so gut wie möglich beachtest, bist du beim Fett schon auf der richtigen Spur.

Kein Stress!
Wenn du zurzeit noch dazu neigst, gegen all diese Regel zu verstoßen, beginn damit klein anzufangen: Nimm dir beispielsweise eine Regel, die du anfängst umzusetzen, bevor du dich an die nächste machst. Oder du nimmst dir einen Tag in der Woche, an dem du dich an alle Regeln hältst – und wenn das gut funktioniert, kommt ein Tag dazu.

Vielleicht hast du eine Regel, die dein großer „Schwachpunkt“ ist. Auch hier gilt, überfordert dich nicht gleich.

Viele Frauen, die versuchen 100% „perfekt“ zu essen, holen sich enorm viel Stress in ihr System und Stress ist nie gut, so gesund kann die Ernährung gar nicht sein! Außerdem schlägt das Pendel leicht in die andere Richtung aus, wenn wir uns die Latte so hoch legen: Regelvorstöße, „Sünden“ und Fressanfälle sind die Folge. Wenn der Großteil deiner Ernährung gesund ist, kannst du auch den „ungesunden“ Rest vollkommen entspannt genießen.

Und nicht zu vergessen: Es kommt nicht nur darauf an, WAS du isst, sondern auch WIE du isst. 
Dazu gehört: Essen segnen, mit Genuss essen, entspannt und ohne Stress essen, langsam essen, bewusst essen, ohne Schuldgefühle und Zukunftsprognosen zu essen. Und so weiter. Auch das: So gut es eben geht.

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