Freitag | Modul 6

Mind-Clearing – Zur Erinnerung

Morgen-Praxis

Die Übung: Dein Morgenritual inkl. 10 Minuten Mind-Clearing 

Anti-Auto-Pilot-Training

Jede volle Stunde – wenn Dein Alarm klingelt, frage Dich:

Was ist meine Absicht für die nächste Stunde?

Dann tue, was Du für Deine Absicht tun kannst, und den Rest überlasse dem Leben.

Bevor es losgeht:
Lenk Deine Aufmerksamkeit in Dein Körperzentrum unterhalb Deines Nabels.
Stell Dir vor wie Du Dich mit jedem Atemzug in Deinem Zentrum sammelst und zentrierst – in Deiner Mitte ruhst.
Ein paar Atemzüge und fertig.

Die Balance von Yin & Yang

Die meisten Menschen denken, produktiv zu sein und mehr zu schaffen, hat damit zu tun, rund um die Uhr aktiv zu sein. Immer einen Plan zu haben. Konsequent und mit eiserner Disziplin, alles möglichst schnell zu erledigen und möglichst viel unter einen Hut zu bekommen.

Das stimmt nicht. Ständig etwas zu tun, ständig diszipliniert zu sein, ständig alles kontrollieren und im Griff haben zu wollen, ist kontraproduktiv. Und nicht sehr förderlich für den Flow.

Yin & Yang

Diese beiden jahrtausendealten Begriffe aus der chinesischen Philosophie sind Dir sicherlich bekannt.

Es sind zwei sich ergänzende Gegensätze, die im gesamten Universum wirken; wie Tag (Yang) und Nacht (Yin), Sonne (Yang) und Mond (Yin), Hitze (Yang) und Kälte (Yin), männlich (Yang) und weiblich (Yin), Licht (Yang) und Schatten (Yin).

Was sich auf den ersten Blick auszuschließen scheint, sind nur die zwei Seiten ein und derselben Sache.

Kein Yin ohne Yang. Kein Yang ohne Yin.

Unser ganzes Leben beruht auf den wechselnden Phasen von Yin und Yang. Denk an Deinen eigenen Körper und an das Wechselspiel von Aus- und Einatmung, von Diastole und Systole des Herzens, von Schlaf und Wachsein, von Entspannung und Spannung, von Ausscheiden und Essen.

Jetzt stell Dir einmal vor, Du wärst nur noch wach, ohne dazwischen zu schlafen, oder würdest nur noch einatmen, ohne dazwischen auszuatmen. Das ist unmöglich. Wenn Du dauernd in ein und demselben Zustand verharrst, wärst Du in Kürze tot. Diese Pole müssen in einem gesunden Gleichgewicht sein und sich abwechseln.

Eine Ausgewogenheit von Yin und Yang ist auch die beste Voraussetzung, um Vorhaben zu verwirklichen und auf glückliche Weise erfolgreich zu sein.

Deine Wünsche, Ideen und Pläne sind Yang, der Geist hinter den Dingen. Alles fängt mit einem Gedanken an – nichts, kein Ding kann sein, ohne dass es vorher im Gedanken war. Gedanken werden Dinge.
Durch das Träumen – Dream big – und Visualisieren nehmen Deine Ideen und Vorhaben Gestalt an.
Das allein reicht allerdings nicht.

Jeder Traum, jede Idee kommt einmal an einen Punkt, an dem Aktivitäten erforderlich sind und das Ganze in die Tat umgesetzt werden muss (ebenfalls Yang). Du musst Prioritäten setzen, entscheiden, was Du für Dein Vorhaben tun möchtest und aktiv werden. Tun, was Du eben tun kannst.

Sehr ausgeprägte Yin-Typen tun sich hier schwer. Sie neigen dazu, eher passiv und ziellos zu sein, sich treiben und die Dinge geschehen zu lassen. Kein Plan. Keine Struktur. Einfach zu nehmen, was kommt, und nichts daraus zu machen.

Aber Träume und Ideen bleiben ohne eigenes Zutun meist Träume und Ideen. Auch in den Flow kommen wir leichter, wenn wir eine Herausforderung haben, wenn wir aktiv sind und uns innerlich motiviert in eine Tätigkeit vertiefen.

Wenn es ums Handeln geht, sind Menschen mit hohem Yang-Anteil im Vorteil. Willenskraft, Pro-Aktivität, Zielstrebigkeit, Rationalität, Motivation, Effektivität, Leistung, Wettbewerb, Durchsetzungskraft und Durchhaltevermögen – das sind ihre Stärken, das ist Yang. Ausgeprägte Yang-Menschen neigen dazu, ständig aktiv zu sein und sich enorm anzustrengen.

In unserer Leistungsgesellschaft sind wohl die Yang-Qualitäten jene, die erstrebenswerter zu sein scheinen, und viele Menschen glauben, dass sie nur auf diese Weise etwas im Leben erreichen können.
Viele Stimmen sagen, du musst Ziele haben, planen, daran arbeiten und systematisch vorgehen. Ohne Zweifel, dieser Weg kann funktionieren. Doch ist dieser Weg – ohne Yin-Qualität – ziemlich steinig und oft einsam. Es gibt genug Menschen, die auf diese Weise viel erreichen, aber innerlich total leer und unzufrieden sind.

Wenn Du glaubst, für alles selbst zuständig zu sein und alles planen und kontrollieren zu müssen, wirst Du unnötig viel eigene Kraft brauchen. Du verzichtest auf die Unterstützung, die Dir das Leben bietet. Du beschränkst Dich darauf, was in Deiner Vorstellung möglich ist und wie etwas Deinem begrenzten Wissen nach funktionieren kann, statt Dich von den ungeahnten Möglichkeiten des Lebens überraschen zu lassen.

Bei all der Anstrengung passiert es außerdem leicht, dass Du zwar viel erreichst, dabei aber völlig vergisst, was Du wirklich willst und was Deine Seele verwirklichen möchte.

Zum Yin zählen nämlich Qualitäten wie Gefühl, Intuition, Achtsamkeit, Zusammenarbeit, Offenheit und Flexibilität.

Das heißt, wer zu viel Yang-Energie hat, steht mit seinen eigenen Gefühlen oft auf Kriegsfuß und tendiert dazu, sie zu vermeiden, zu unterdrücken oder zu ignorieren bzw. seine eigenen Bedürfnisse zu missachten.
Der eigenen Intuition misstraut der analytische Yang-Mensch – was sich nicht logisch begründen lässt, zählt nicht, und damit übergeht er oft seine Intuition und sein Bauchgefühl. Sprich, er mag zwar viele Ideen haben, hört aber nicht auf sein Herz und auf das, was sich in diesem Moment gut, richtig und stimmig anfühlt.
Oder er erlaubt sich vielleicht vor lauter Leistungsdenken nicht, dem nachzugehen, was ihm wirklich Freude macht. Unter Umständen verfolgt er zielstrebig eine Idee, nur um am Ende festzustellen, dass er das falsche Ziel anvisiert hat. Oder er fühlt nach Erreichen des Zieles eine Leere, die sofort mit einem neuen Ziel gefüllt werden muss.

Yang braucht Yin; Yin braucht Yang: Aktiv sein und Handeln (Yang) bringt uns nur Erfüllung, wenn wir auf unser Bauchenfühl achten, unsere inneren Führung folgen und unseren Herzenswünschen (Yin) nachgehen. Umgekehrt können wir unsere Vorhaben und Herzenswünsche nur verwirklichen, wenn wir aktiv sind und handeln.

Die richtige Balance

Wenn Anspannung und Entspannung, Tun und Nicht-Tun, Planung und Flexibilität, fokussiertes Arbeiten und echte Pausen, systematisches Vorgehen und Vertrauen in den Fluss des Lebens in einem gesunden Gleichgewicht sind, dann können Wunder geschehen.

Wenn Du ein Vorhaben oder ein Ziel verwirklichen möchtest und beginnst, das zu tun, was Dir möglich ist – im Hier und Jetzt kleine Schritte gehst – und GLEICHZEITIG offen und flexible bleibst, für das, was das Leben bringt, dann öffnen sich plötzlich Türen auf Deinem Weg, mit denen Du nie gerechnet hättest.

Das passiert oft auf wundersame Weise. Meist so, wie Du es Dir nie vorstellen hättest können. Was die einen als Zufall abtun, bezeichnen andere, nach Carl Gustav Jung, als Gesetz der Synchronizität:
Zeitnah aufeinanderfolgende Ereignisse, die nicht kausal miteinander verknüpft sind, aber als sinnhaft zusammenhängend empfunden werden.
Auf ein inneres Ereignis (einen Gedanken, ein Gefühl, eine Idee, einen Traum, eine Vision o. Ä.) folgt zeitgleich oder kurz darauf ein äußeres, physisches Ereignis, das wie eine Spiegelung des inneren (seelischen) Zustandes bzw. dessen Entsprechung wirkt.

So lautet die Definition, die dann praktisch so aussehen kann:

  • Du denkst über eine berufliche Veränderung nach und beginnst damit, Deinen Lebenslauf zu überarbeiten. Vollkommen unabhängig davon hast Du plötzlich den Impuls zum ersten Mal seit Jahren wieder einmal zu einem Klassentreffen zu gehen. Dort triffst Du einen alten Schulkollegen, der Dir von einer offenen Stelle erzählt, die wie maßgeschneidert für Dich ist.
  • Du brauchst für ein Projekt, an dem Du gerade arbeitest, bestimmte Utensilien, und dann kommt ein Werbeprospekt in Dein Postfach geflattert, mit einem Sonderangebot für genau dieses Produkt.
  • Du hast Deine Intuition zur Lösung eines Problems gefragt, während im Hintergrund das Radio läuft. Plötzlich sagt der Radiosprecher einen Satz, der die Antwort auf Deine Frage darstellt.

Diese „Zufälle“ gilt es, anzunehmen und ihnen nachzugehen, statt stur den eigenen Plan zu verfolgen.

Du kannst Dich dem Leben anvertrauen. Darauf vertrauen, dass Du vom Leben in Deinem Vorhaben unterstützt wirst, dass zur richtigen Zeit die richtigen Dinge passieren. Darauf vertrauen, dass Du nicht alles im Griff und nicht für alles einen Plan haben musst, sondern das Leben für Dich oft viel genialere Lösungen bereit hält.

Ja, Du nutzt die Macht des klaren Fokus und die Macht der kleinen Schritte (Yang).
Gleichzeitig nutzt Du die Macht der Empfänglichkeit (Yin).

Du bist ein Magnet, der alles anzieht, was mit Dir, Deinem Wesen und Deiner Ausstrahlung in Resonanz steht. Du musst Dich nicht immer anstrengen, Dich bemühen, aktiv sein und dem Leben hinterherlaufen. Dann läuft es nämlich oft davon. Du musst immer wieder loslassen, locker lassen, schauen, dass es Dir gut geht und das Leben auf Dich zu kommen lassen.
Glaub mir, es kommt!

Du tust also selbst etwas und bist aktiv. Das wird – abhängig von Deiner Verfassung und abhängig von dem, was gerade ansteht – mal mehr und mal weniger sein. Mal besser mal schlechter. So ist das Leben. Du gibst einfach Dein Bestes – tust, was eben jetzt möglich ist und so gut Du eben jetzt kannst. Nicht mehr und nicht weniger. Das genügt.

UND: Du entspannt Dich und lässt die Dinge geschehen. Lässt vor allem die Kontrolle über die Dinge los, die Du ohnehin nicht unter Kontrolle hast, und gibst Dich dem Fluss des Lebens hin. Schaust, was kommt, und machst das Beste daraus.

Die richtige Balance ist nichts Statisches!

Sie schwankt je nachdem, was in Deinem Leben gerade los ist, was Du vorhast, wo Deine Prioritäten liegen und in welcher Phase Du steckst.

Mal bist Du aktiver, mal passiver. Es wechseln Phasen, in denen Du Dich anstrengst und Deine geplanten Schritte gehst, mit Phasen, in denen Du loslässt von jeglicher Anstrengung, von allem „Planen“ und „Wollen“ und „das Universum“, „eine höhere Kraft“ oder „Gott“ wirken lässt und Dich dem Leben einfach hingibst.

Die richtige Balance ist abhängig von Deinem Wesen!

Manche Menschen haben beispielsweise von Natur aus mehr Energie und können mehr powern.

Andere müssen mit ihrem Energiehaushalt sehr sorgfältig umgehen und brauchen mehr Pausen und Erholung.
Das sind aber in der Regel Menschen, die in kurzer Zeit hochproduktiv arbeiten können und dann in einer Stunde mehr schaffen als andere an einem Tag. Vorausgesetzt sie gönnen sich genug Pausen. Die richtige Balance ist eine andere als bei Powertypen.

Was erholsam und entspannend ist, ist auch sehr individuell. Wenn Du beispielsweise von Natur aus einen ausgeprägten Yang-Anteil hast, wird es Dir schwer fallen, einfach auf dem Sofa zu sitzen und „Nichts“ zu tun. Das ist für Dich nicht entspannend. Erholung schaut für Dich vielleicht so aus, dass Du eine lange Wanderung machst, gute Freunde triffst, locker eine Runde joggst oder im Garten arbeitest. Das ist für Dich entspannend.
Während ein Yin-Typ beispielsweise zur Erholung ein Buch liest, auf einer Parkbank in der Sonne sitzt, in die Sauna geht oder einen Nachmittagsschlaf hält.

Du und nur Du weißt, wie Du Dein Wohlfühlkonto auflädst und das wird nicht immer auf die gleiche Weise sein, sondern mal aktiver, mal passiver.

Du und nur Du spürst, ob Du in Balance bist oder nicht. Das sagt Dir Dein Körper und Deine Befindlichkeit immer!

Wenn die Balance nicht passt, schickt Dir Dein Körper anfangs kleine Zeichen, die mit der Zeit immer deutlicher werden. Die Frage ist, ob und wie schnell Du auf die Hinweise hörst und für den nötigen Ausgleich sorgst .

Zur Reflexion

Nachdem Du diese Zeilen gelesen hast, wirst Du wahrscheinlich unschwer erkennen, ob Deine Yin- oder Yang-Qualitäten stärker ausgeprägt sind.

  • Wo erkennst Du Deine Schwachstellen?
  • Gibt es Bereiche in Deinem Leben, in denen Dir ein bisschen mehr Yang gut tun würde? Welche Yang-Qualitäten sind gefragt?

Vielleicht brauchst Du zum Beispiel in Deinem Berufsleben klarere Prioritäten, mehr Struktur oder öfters Zeiten, in denen Du intensiv fokussiert arbeitest, um Deine Vorhaben zu manifestieren. Vielleicht verbringst Du Deine „Spielzeit“ nur auf dem Sofa vorm Fernseher und brauchst in Wahrheit mehr Aktivität, Bewegung und frische Luft, um Deine Batterien wieder aufzuladen.

  • Gibt es Bereiche in Deinem Leben, in denen Dir ein bisschen mehr Yin gut tun würde? Welche Yin-Qualitäten sind gefragt?

Vielleicht brauchst Du beispielsweise mehr Erholung und Du musst Deine Spielzeit ausweiten, um in Balance zu sein.
Vielleicht fehlen Dir die kleinen Pausen während Deiner Arbeitszeit, um fokussiert arbeiten zu können.
Oder Du darfst Dich darin üben, loszulassen und dem Fluss des Lebens zu vertrauen.

  • Woran merkst Du, dass Dir die Balance fehlt? Dass Du eine Seite vernachlässigst?

Wenn ich zu sehr im Yang bin, bin ich beispielsweise extrem leicht genervt, ungeduldig (noch ungeduldiger als ich das von Natur aus bin) und mein Körper ist ziemlich verspannt – vor allem im Schulter-Nacken-Bereich. Das sind deutliche „Alarmsignal“ für mich, um zu wissen, es ist Zeit, vom Gas zu gehen, zu relaxen und die Zügel locker zu lassen.

Wenn ich zu sehr im Yin bin, komme ich nicht in die Gänge, bin lustlos und unmotiviert. Dann brauche eine gute Portion Willenskraft, um mich aufzuraffen und trotz Unlust aktiv zu werden. Bewegung (eine Stunde Spinning oder Yoga) hilft mir meist, wieder in meine Kraft zu kommen.

Oder mir fehlt ein Projekt, dass mich wirklich motiviert. Dann überprüfe ich meine Prioritäten und achte darauf, dass ich mehr von dem unterbekomme, was mich begeistert, interessiert und freut. Dadurch erwachen meine Lebensgeistern wieder.

Wie ist das bei Dir?

Flow-Mangel

Wenn Dir der Flow in Deinem Leben fehlt, ist jedenfalls Zeit einen „Blick“ auf diese Balance zu werfen!

Zeit, Dir bewusst zu machen, ob Du zu angespannt bist, zu viel powerst oder kontrollierst, Dich zu sehr anstrengst und meinst, das Leben müsste nach Deinem Plan laufen. Vielleicht zu viel willst oder mehr als eben gerade geht oder außerhalb Deines Einflussbereiches liegt.
Oder ob Du zu lasch bist, zu unklar und zu wenig fokussiert. Vielleicht keine klaren Prioritäten oder gar keinen Plan hast und vergisst die Schritte zu gehen, die Du gehen kannst.

In der Flow-Revolution hast Du jedenfalls viele „Mittelchen“ kennengelernt, auf die Du immer wieder zurückgreifen kannst.

Nächste Woche gibt es noch ein kurzes Nachspiel und ein paar Worte zum Abschluss!
Für heute wünsch ich Dir ein schönes Wochenende.

Go for flow!
Deine

Su Coach

 

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