Zur Erinnerung:

Deine Aufgabe

Tschüss, Waage.

Die heutige Aufgabe ist einfach:
Schnapp deine Waage und räum sie in den Keller.

Oder ins höchste Regal eines Schranks, das du ohne Leiter nicht erreichst. Oder an sonst irgendeinen Ort, an den du nicht täglich und nicht ohne größeren Aufwand hinkommst. Von mir aus schmeiß sie in die Mülltonne. Die nächsten 8 Wochen ist dieses Ding – und jede andere Körperwaage – tabu für dich.

Je schwerer dir diese Trennung von der Waage fällt, umso wichtiger ist dieser Schritt für dich. Dich täglich zu wiegen, hilft dir weder dabei abzunehmen, noch ein gesundes Verhältnis zu deinem Körper und zum Essen zu entwickeln. Im Gegenteil, du gibst deine Macht, dein Leben bewusst zu gestalten und zu kreieren, an die Waage ab.
(Wenn es nicht die Waage ist, ist es oft die Idee, wie viel du genau wiegen solltest).

Das glaubst du nicht. Dann erzähle ich dir kurz, was unzählige Frauen in der Diätfalle mit diesem Gerät aufführen und wieviel Macht sie einer Zahl (ja, einer ZAHL!) in ihrem Leben einräumen:

• Die Anzeige auf der Waage bestimmt über ihre Laune und ihre Stimmung. Schon ein halbes Kilo mehr kann den ganzen Tag ruinieren.
• Sie sind euphorisch, wenn die Waage eine Verbesserung zeigt und maßlos enttäuscht, wenn das Gewicht wieder in die Höhe geht.
• Das Gewicht auf der Waage bestimmt, was sie essen dürfen und was nicht. Ob sie sich beispielsweise ein Stück Kuchen gönnen dürfen. Wenn sie sich dann nicht an ihre Beschlüsse halten, plagen sie Schuldgefühle.
• Sie steigen (mehrmals) täglich auf die Waage, um zu schauen, ob sie vom Essen zugenommen haben.
• Sie wiegen sich nach dem Gang aufs WC oder nach einer Sporteinheit noch einmal, in der Hoffnung jetzt weniger zu wiegen.
• Sie haben Angst, bevor sie auf die Waage steigen – vor allem, wenn sie mal mehr gegessen oder sich nicht an den strengen Diätplan gehalten haben.
• Sie haben „brav“ gegessen und sind mega frustriert, wenn die Waage das nicht (sofort) entsprechend belohnt.
• Zu viel Gewicht auf der Waage führt zu einem Fressanfall – nach dem Motto „Jetzt ist eh schon alles egal“.
• Oder zu viel Gewicht auf der Waage führt zu einer extra harten Sporteinheit, um das Gewicht loszuwerden.
• Sie haben Angst, auf eine fremde Waage zu steigen, weil die mehr Gewicht anzeigen könnte als ihre eigene.
• Sie haben das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, wenn sie sich aus irgendeinem Grund nicht wiegen können.

Das ist Tyrannei! Kein Mensch dürfte uns das antun, was uns die Waage antun darf.
Genauer gesagt: was uns eine Zahl auf der Waage antun darf.

Falls du dich bei dem einen oder anderen Punkt wiederfindest, bist auch du in die weitverbreitete „Waage-Falle“ getappt. Und es ist höchste Zeit, dass du da rauskommst und dir deine Macht wieder zurückholst:
Dein Wohlbefinden nicht länger von der Anzeige auf der Waage abhängig machst. Lernst, wieder auf deinen Körper zu hören, wenn´s darum geht, was und wie viel du essen sollst. Du unabhängig vom Gewicht auf der Waage entscheidest, was du tust und wie du lebst.

Du kreierst deine Realität und solange du unter der Fuchtel der Waage stehst, wird deine Realität nicht so ausschauen, wie du das möchtest.

Glaub mir: Du brauchst keine Waage!

Vielleicht hast du dich auch schon längst von der Waage verabschiedet und trotzdem dreht sich dein ganzes Denken noch um Kilos und um dein Wunschgewicht. Das ist leider dasselbe in Grün.

Dein Wunschgewicht

Letztlich zeigt deine Waage nur eine Zahl. Und auch dein Wunschgewicht ist nicht mehr als eine Zahl, die du mehr oder weniger willkürlich festgelegt hast, weil du denkst, dass es dir mit dieser Zahl (auf der Waage) gut geht und du dich wohlfühlst in deiner Haut.

Wir wollen den Spieß jetzt mal umdrehen und uns darum kümmern, dass es dir tatsächlich gut geht und du dich wohlfühlst in deiner Haut. Unabhängig von irgendeiner Zahl auf der Waage. Unabhängig von deinem Wunschgewicht.

Die meisten Frauen, die schlank sind und ein vollkommen normales Verhältnis zum Essen haben, wissen gar nicht genau, was sie wiegen. Wozu auch? Und mit Sicherheit denken sie nicht darüber nach, wie sich jeder Bissen, den sie sich in den Mund schieben, auf der Waage auswirken wirkt. Zu dieser Denkweise möchte ich dich Schritt für Schritt (wieder) hinführen und der erste Schritt ist damit aufzuhören, ständig dein Gewicht zu kontrollieren.

Vielleicht protestierst du jetzt, weil du den Fortschritt messen möchtest, den du in diesem Kurs machst.

Fakt ist: Du brauchst keine Waage, um zu bemerken, ob sich deine Figur verändert. Das merkst du an der Kleidung, im Spiegel, daran, wie wohl du dich fühlst in deiner Haut, und über kurz oder lang auch an den Komplimenten, die du von anderen bekommst.

Und du wirst dein Ziel – auch dein Wunschgewicht – wesentlich schneller erreichen, wenn du mit deinem Fokus nicht am Zielgewicht klebst (das besprechen wir nächste Woche noch ausführlich).

Machen wir einen Kompromiss: Zum Abschluss des Retreats kannst du deine Waage wieder hervorkramen und dich draufstellen, wenn du das dann noch möchtest. Aber von heute an mach für die nächsten 10 Wochen bitte einen kalten Entzug. Noch mal: je schwer dir das fällt, umso wichtiger.

Schnapp dir das Ding jetzt gleich und wenn du sie wegräumst, sprich 3x in Gedanken oder gerne auch laut aus:
(Falls du dich schon länger nicht mehr wiegst, mach dasselbe mit den Worten: Liebes Gewicht….)

Den Wortlaut darfst du gerne ein wenig verändern, so wie es für dich passt. Hauptsache, du stellst klar, dass du wieder die Chefin im Haus bist.

Und tschüss, Waage!

Wenn du diese Aufgabe erledigt hast, schreib in den Kommentar „Ich hab mich befreit!“.
Deine