Lektion 22 | Modul 5

Zur Erinnerung:

Deine Mini-Medi

Zum Einstieg: dein Einstimmungsritual

Die Übung: 10 Minuten zentrieren

Der Abschluss: 3x die Affirmation:
Ich bin zentriert und innerlich in Balance.
Ich ruhe in meiner Mitte, in meiner Kraft, und agiere aus meinem Zentrum heraus.
Alles entwickelt sich zur richtigen Zeit auf die richtige Weise – egal ob ich das gerade erkennen kann oder nicht.

Deine Aufgabe

Das Schmerz-Freude Prinzip hilft dir zu verstehen, warum der Verzicht (= schmerzhaft) auf geliebte, köstliche Lebensmitteln (=freudvoll) kaum gelingt.

Die Lösung findest du auf mehreren Ebenen:

1. Mehr Leben

In dem du mehr „Freudvolles“ in dein Leben bringst. Dann muss Essen nicht mehr so oft als Ersatz herhalten. Du weißt, wie Kinder sind, die keine Minute mehr ruhig am Tisch sitzen können, weil sie soviel Interessanteres zu tun haben, als zu essen. „Darf ich endlich aufstehen“, heißt es dann immer. Sobald dein Leben aufregender ist als irgendein Essen, wirst du locker auf vieles verzichten können. (Damit beginnst du hoffentlich schon und darum kümmern wir uns noch intensiver.)

2. Trigger lösen

In dem du deine emotionalen Ess-Trigger identifizierst und lernst, anders damit umzugehen. Das heißt, du hast einfach ein paar Auslöser – meist sind es unangenehme Gefühle, die immer und immer wieder dazu führen, dass du zum Essen greifst, obwohl du eigentlich gar nicht essen willst bzw. gar keinen Hunger hast. Darum kümmern wir uns schon morgen in Lektion 23.

3. Bewusst wählen

Üblicherweise ist „Abnehmen“ schmerzvoll besetzt. Du denkst, auf so viel Freudvolles verzichten zu müssen, und lenkst den Fokus darauf, was du alles nicht mehr essen darfst bzw. was du tun musst,  um leichter zu werden. Diese „Programmierung“ macht das Abnehmen sehr schwer. Nicht umsonst arbeiten wir bereits daran, deine Reise glücklich zu gestalten und daran, dass du – auch was das Abnehmen betrifft – freudvolle Wege einschlägst.

In dem du dir selbst die Erlaubnis gibst, ALLES essen zu DÜRFEN, und dir gleichzeitig bewusst machst, NICHT alles essen zu MÜSSEN. Bewusst zu entscheiden. Bewusst zu wählen, was dir und deinem Körper jetzt gut tut. Bewusst auszusuchen, was wertvoll und gesund für dich ist und dir bekommt.

Diese kleine Bewusstseinsverlagerung klingt vielleicht unspektakulär, aber es macht einen riesen Unterschied, ob du etwas nicht essen darfst oder nicht essen willst. Ob es deine freie Wahl ist oder nicht.

Bei Verboten haben die meisten von uns einen inneren Rebell, der liebend gerne gegen solche Verbote verstößt – selbst wenn es die eigenen sind. Tatsache ist: Du kannst wirklich essen, was immer du essen möchtest. Keiner zwingt dich zu irgendetwas oder peitscht dich aus, wenn du das „Falsche“ isst (außer du dich vielleicht selbst).
Selbst Dinge, die dir nicht gut tun oder die du nicht verträgst, kannst du essen, wenn du das willst. Du musst nur die Konsequenzen tragen. Was manchmal heißt, dass es dir nachher elend geht oder du auf Dauer davon zunimmst. Aber es ist immer noch deine Entscheidung. Deine Wahl.

In diesem Bewusstsein kann es übrigens auch Spaß machen, auf Dinge zu „verzichten“ und bewusst, gesündere Varianten zu wählen. Du weißt einfach, dass es dir so tatsächlich viel besser geht.

In diesem Bewusstsein versagst du nicht. Stellst du Verbote auf oder bestimmte starre Regeln, fühlst du dich schlecht, wenn du dagegen verstößt – du hast „versagt“. Oft tauchen damit Gedanken wie „Ich schaff das einfach nicht“, „Ich bin einfach undiszipliniert“ oder „Jetzt ist eh schon alles egal“ auf.
Wenn du stattdessen wählst, dann hast du eben vielleicht einmal etwas gewählt, was nicht so „ideal“ war. Na und? Akzeptier und nimm an, dass du diese Wahl getroffen hast. Beim nächsten Mal hast du wieder eine Wahl. Fertig.

Kurz: Ersetz Verbote mit einer bewussten Wahl, die du jedes Mal von Neuem treffen kannst.

4. Verknüpfungen

Solange du ein „ungesundes“ Lebensmittel – irgendetwas, was du vielleicht gerne weglassen möchtest – glorifizierst, wird es dir extrem schwer fallen, darauf zu verzichten. Je mehr Freude und Genuss damit verknüpft ist, desto dringend willst du es. So einfach ist es.

Nehmen wir wieder ein Bespiel aus der Praxis. Ein Klassiker: Süßigkeiten. „Ich liebe Süßigkeiten. Ich kann einfach ohne Schokolade nicht leben. Ich brauche wenigstens eine süße Belohnung am Tag. Das schmeckt einfach sooo köstlich,“ und so weiter. Das sind die typischen Worte von „Zucker-Mäusen“.

Mit diesen Gedanken kreierst du deine Realität und genauso wird es sein: Du kannst ohne Zucker nicht leben.

Gleichzeitig sagen viele „Zucker-Mäuse“ aber auch: „Das ist eine Katastrophe für mein Gewicht. Ich muss endlich aufhören, so viel Süßigkeiten zu essen. Ich nehm immer mehr zu. Zucker ist total schädlich. Zucker macht süchtig.“ und so weiter.

Mit diesen Gedanken kreierst du deine Realität und genauso wird es sein: Du wirst zunehmen und Zucker wird dir nicht gut tun.

Mit so einer „Schmerz-Freude“ Kombi setzt du dich selbst in eine Falle und machst dir dann Selbstvorwürfe, dass du nicht rauskommst. Das kann nicht funktionieren.

Natürlich ist es nicht großartig, wenn du Unmengen an Süßigkeiten isst. Aber entweder du redest dir nicht ständig ein, wie sehr du das brauchst, und beginnst zu hinterfragen, wie großartig Zucker wirklich ist und ob du nicht vielleicht doch ohne leben kannst und dass es vielleicht bessere Belohnungen für dich gibt. Oder du hörst zumindest auf dir einzureden, wie schädlich das Zeug ist, lädst es mit guten Gedanken auf und genießt jeden Bissen statt bei jedem Bissen darüber nachzudenken, wie dick du davon wirst, und dass du das nicht essen sollest.

Das ist nur ein Beispiel und gilt genauso für andere Dinge, von denen du weißt, dass sie dir nicht gut tun (nicht weil, du es von irgendjemandem, irgendwo gehört hast, sondern weil du es spürst!) und die du gleichzeitig zur „größten Köstlichkeit der Welt“ erklärst.

Achte einfach mal in deinem Alltag darauf, was du dir selbst über diese Lebensmittel und deine Essgewohnheiten so erzählst. Welche Lebensmitteln du vielleicht glorifizierst, die du eigentlich nicht mehr essen möchtest.

5. Entzugserscheinungen

Fairer Weise muss ich an dieser Stelle noch einmal (so wie hier: Heißhunger) dazu sagen, dass viele Genussmittel so hergestellt sind, dass wir danach gieren. Jeder weiß, wie ungesund zu viel Zucker, Fett und Salz ist. Doch die Stoffe wecken Glücksgefühle ins uns. Der Genuss macht dem Gehirn also besonders viel Freude und der Verzicht ist besonders schmerzhaft, wenn wir uns einmal daran gewöhnt haben, diese Zeug als „Freude-Mittel“ zu nutzen.

Diese Genussmitteln brauchen also eine Entwöhnungszeit, um erkennen zu können, dass sie vielleicht nicht ganz so toll sind. Ich hab beispielsweise früher Unmengen an Schokolade gegessen (Ja, ich war eine echte Zucker-Maus). Je mehr ich Zucker reduziert bzw. mit natürlich Süßem ersetzt hab und gleichzeitig mehr Eiweiß in meine Nahrung dazugekommen ist (siehe: Lektion 14 Heißhunger-Tipps), desto weniger hab ich Schokolade gebraucht und sie hat mir immer weniger geschmeckt. Heute ist mir das Zeug viel zu Süß und es kostet mich NULL Disziplin, darauf zu verzichten. Das ist ein Prozess. Diese Entwöhnung lässt sich auch mit dem Rauchen aufhören vergleichen.

Tatsächlich treten bei der Entwöhnung manchmal Entzugserscheinungen auf, wie Kopfschmerzen, heftiges Verlangen, Unruhe, Nervosität, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und so weiter. Das gilt vor allem für Zucker, künstliche Süßstoffe, Kaffee, Alkohol und Gluten.
Unser Hirn will „Unangenehmes“ vermeiden. Um uns zu entwöhnen müssen wir aber manchmal kurzfristig (!) Unangenehmes in Kauf nehmen, um uns langfristig besser zu fühlen. Wenn du so einen Prozess als „Befreiungs- und Reiningszeit“ siehst, wird es dir schon leichter fallen, das in Kauf zu nehmen.

Jetzt fragst du dich wahrscheinlich, worauf du alles verzichten musst. Noch mal: Auf gar nichts.

Ich schreib dir das, weil du möglicherweise mit der Zeit beginnst, auf Dinge verzichten zu wollen. Aus dir heraus. Nicht weil das dein Kopf sagt, sondern weil du spürst, dass es gut für dich und deinen Körper ist. Weil du mehr Spaß und Freude daran entdeckst, dich gesund und bewusst zu ernähren und deinem Körper Gutes zu tun.

Du möchtest trotzdem eine kleine Anleitung, was „gesund“ ist? Dann findest du hier ein paar einfache Regeln, die meiner Meinung nach für jeden Menschen sinnvoll sind: 8 allgemeingültige Ernährungsrichtiglinien.

Die 8 Ernährungsrichtlinien auf einen Blick als PDF zum Downloaden: 8 Regeln

Deine

Noch eine Frage: Welcher der 5 Tipps ist für dich zurzeit am relevantesten? Was sagt dir dein Bauchgefühl?

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