Donnerstag | Modul 5

Mind-Clearing – Zur Erinnerung

Morgen-Praxis

Zum Einstieg: Dein Einstimmungsritual

Die Übung: 5 Minuten 3. Auge aktivieren – 5 Minuten Visualisieren

Der Abschluss: 3x die Affirmation:

Ich bin bereit, mich für die Weisheit meiner inneren Führung zu öffnen und mich von ihr leiten zu lassen.
Ich bin dankbar, dass ich aus dieser Quelle alle Antworten bekomme, die ich gerade in meinem Leben brauche.

Anti-Auto-Pilot-Training

Jede volle Stunde – wenn Dein Alarm klingelt, frage Dich:

Was ist meine Absicht für die nächste Stunde?

Dann tue, was Du für Deine Absicht tun kannst, und den Rest überlasse dem Leben.

Bevor es losgeht, eine kurze Frage:
Wie steht es um Deine „Unerledigtes“-Liste?
Was wirst Du wann als Nächstes erledigen, damit wieder ein Stück gebundene Energie frei wird?

Aufschieberitis

Jeder von uns schiebt Dinge auf. Prokrastination ist der Fachausdruck. Ich nenne es gerne Aufschieberitis.
Die Begleiterscheinungen sind häufig ein schlechtes Gewissen und ein nagendes Gefühl der Unzufriedenheit.

Damit einmal eines klar ist: Du hast keine Wahl. Du musst Dinge aufschieben.
Ja, es ist sogar wichtig, dass Du Dinge aufschiebst.

Die meisten Menschen haben heutzutage viel mehr Punkte auf ihrer Aufgabenliste, als sie jemals erledigen können. Viele haben nicht nur im Business, sondern auch im Privatleben das Problem, nicht alle Dinge unter einen Hut zu bringen. Und da ist noch nicht einmal die Rede von den Dingen, die wir vielleicht auch noch tun sollten.

Nachdem es immer mehr Aufgaben und mehr Möglichkeiten gibt als Zeit, wirst Du immer irgendetwas aufschieben. Irgendetwas bleibt immer liegen. Die Frage ist nur: Was?

Die Flow-Revolution soll Dir helfen, zu einem bewussten Prokrastinierer zu werden.
Fassen wir noch mal kurz zusammen, was Du dazu brauchst:

Um bewusst zu prokrastinieren, brauchst Du klare Prioritäten. Du musst wissen, was Dir wichtig und für Dich wesentlich ist. Und Du musst auch wissen, welche Dinge Du prokrastinieren kannst, ohne dass daraus negative – ich meine wirklich negative – Konsequenzen entstehen.

Du musst die Disziplin und auch den Mut haben, weniger wichtige Aufgaben und Nebensächlichkeit auf später oder auf irgendwann zu verschieben oder sie beinhart ganz zu streichen.
Salopp gesagt: Du kannst auf vieles pfeifen!

Du brauchst klare Vereinbarungen – insbesondere gesetzte Termine – und sinnvolle Gewohnheiten – um Deine Prioritäten – insbesondere Deine allerwichtigste Aufgabe anzupacken.

Wenn Du Deine AWA prokrastinierst und stattdessen eben alle möglichen Kleinigkeiten erledigst oder das tust, worauf Du eben jetzt gerade Lust hast, wirst Du viel beschäftigt sein, aber am Ende des Tages das Gefühl haben, nicht wirklich etwas geschafft zu haben.

Die Tage, an denen Du Dich entscheidest, die unbedeutenderen Aufgaben und den kleinen Krempel aufzuschieben und ZUERST das Wichtige anzupacken, werden die Tage sein, an denen Du zufrieden bist, Dich gut fühlst und vielleicht sogar einen echten Energieschub erlebst.

Um nicht Deine Prioritäten zu prokrastinieren, muss Dir außerdem bewusst sein, dass innerer Widerstand auftauchen wird – Dein innerer Sicherheitsminister lässt grüßen. Wenn dieser innere Widerstand auftaucht, kannst Du Dir also gratulieren – Dein inneres Schutzsystem funktioniert hervorragend.

Hier gilt es trotz Unlust, trotz Zweifel, trotz verlockender Alternativen aktiv zu werden und nicht lange herumzufackeln. Und zumindest das Minimum zu machen, zu dem Du Dich verpflichtet hast.

Diese Disziplin aufzubringen, wird Dir wesentlicher leichter fallen, wenn Du mit Deiner beschränkten Willenskraft sorgfältig umgehst und sie
a.) nicht für Nebensächlichkeiten verplemperst und
b.) Dir genug „Spielzeit“ gönnst – Zeit für Freudvolles, Entspannendes und Schönes.

Damit hast Du schon einmal die besten Voraussetzungen, um bewusst und sinnvoll prokrastinieren zu können statt ständig die wichtigen Bausteine vor Dir herzuschieben – was frustrierend ist und viel Kraft kostet.

Weitere Aufschieberitis-Gründe

Soweit so gut. Schauen wir uns ein paar Gründe an, woran es aus meiner Erfahrung trotzdem mit dem Aktivwerden scheitern kann und wie Du das Problem löst:

Das wird nie was – Gedanken

Viele fangen mit ihren Vorhaben oder einer Aufgabe gar nicht erst an, weil sie sich nicht vorstellen können, wie jemals das Ergebnis zustande kommen soll, das sie sich wünschen.

Die Krux an der Sache: Das müssen wir gar nicht wissen. Es reicht völlig, sich auf den nächsten Schritt zu konzentrieren – auf das, was wir hier und jetzt tun können. Natürlich können wir uns Ziele setzen und Pläne machen, was wir wann und wie tun werden und diese Pläne können auch weit in die Zukunft reichen, aber handeln können wir nur Schritt für Schritt und nur jetzt.

Beschäftigen wir uns in Gedanken ständig mit dem übernächsten, dem überübernächsten oder gar mit dem letzten Schritt, entsteht das Gefühl, dass das nicht geht; und dabei vergessen wir das anzugehen, was in diesem Augenblick möglich ist.

Nebenbei bemerkt, was sehr oft mit ausgefeilten Plänen passiert, sobald wir anfangen zu handeln: Wir hauen sie wieder über den Haufen. Erst durch das Handeln erkennen wir, was geht und was eben nicht geht. Mit jedem Schritt lernen und wachsen wir. Und wenn wir handeln, offenbart uns das Leben Stück für Stück den besten Weg.

Der Lösungsansatz:

Wenn Du Dinge aufschiebst, weil Du in der „Das wird nie was“-, „Ich schaffe das nie“- oder „Wie soll das gehen“-Falle steckst, dann denke daran: Du musst nur einen Schritt machen – einen Schritt nach dem anderen. Frage Dich:

  • Was ist der nächste Schritt?
  • Was kann ich heute tun? Was ist jetzt für mich möglich? Welchen Mini-Schritt kann ich machen?

Oder Du ergänzt spontan den Satz:

  • Wenn ich wüsste, was jetzt der richtige Schritt ist, den ich setzen kann, dann wäre das …

Und dann tue, was immer Du jetzt tun kannst.

Angst vor negativen Konsequenzen oder Fehlern

Manchmal erledigen wir Dinge nicht, weil wir Angst vor den möglichen Konsequenzen haben.

Wir vermeiden beispielsweise ein Gespräch, das unharmonisch verlaufen könnte. Treffen keine Entscheidung, weil es die falsche sein könnte. Oder gehen etwas nicht an, weil wir Fehler machen oder gar versagen könnten.

Das ist sehr menschlich! Wir sind nun einmal darauf programmiert, Unangenehmes zu vermeiden. Leider hat das oft die Konsequenz, dass wir dadurch auf Wünschenswertes, Wichtiges und Wertvolles verzichten. Ein hoher Preis.

Der Lösungsansatz:

Hier hängt die Lösung natürlich ein Stück weit davon ab, wovor Du genau Angst hast.

Oft haben wir Angst vor Dingen oder versuchen Situationen zu vermeiden, die bei näherer Betrachtung gar nicht so dramatisch wären. In dem Fall ist es hilfreich, Dich zu fragen:

  • Was könnte im schlimmsten Fall geschehen?
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass der schlimmste Fall eintritt?
  • Kann ich mit den möglichen Konsequenzen leben?
  • Zahlt es sich wirklich aus, das hinauszuschieben bzw. zu vermeiden, oder kostet mich das nur Energie, Nerven und meine wertvolle Lebenszeit?

Denk daran: Die wenigsten Befürchtungen bewahrheiten sich. Und wenn doch, keinesfalls in so dramatischem Ausmaß wie befürchtet. Oder wie Mark Twain einmal gesagt hat:

Ich habe mir über viele Dinge im Leben Sorgen gemacht,
und die meisten von ihnen sind nie eingetreten.

Eines steht jedenfalls fest: Die Angst vergeht nicht, solange Du nicht handelst!

Im Gegenteil, Untätigkeit und Aufschieberei nähren Ängste und Zweifel.

Es macht also keinen Sinn in der „sicheren Höhle“ auf Mut und Selbstvertrauen zu warten. Der Mut und das Selbstvertrauen, dass Du Dinge meistern und auch unangenehme Situation gut überstehen können und selbst Fehler überlebst, kommt erst im Tun.

Das Gefühl, noch nicht bereit zu sein

Viele Menschen schieben ständig etwas vor sich her, weil sie das Gefühl haben, noch nicht bereit zu sein.

Natürlich ist es manchmal notwendig und sinnvoll, sich vorzubereiten, Wissen zu sammeln, einen Kurs zu besuchen oder Informationen einzuholen. Viele bleiben allerdings genau da hängen. Sie haben ständig das Gefühl, noch nicht bereit zu sein, noch nicht genug zu wissen oder noch nicht gut genug zu sein.

Ich spreche aus Erfahrung, denn ein paar meiner Seminare habe ich nur besucht, weil ich ständig das Gefühl hatte, noch nicht genug zu können. Was ich allerdings irgendwann erkennen durfte:

Solange wir uns nur mit der Theorie beschäftigen, ohne zu handeln und praktische Erfahrungen zu sammeln, werden wir in einer Sache weder sicherer noch besser – oder eben nur in der Theorie, aber nicht in der Praxis.

Nicht umsonst ist „Learning by doing“ oder auf Deutsch „Lernen durch Handeln“ eine weitverbreitete Lernmethode. Ja, Du wirst Fehler machen. Und Du wirst aus diesen Fehlern lernen. Punkt.

Ein kluger Mensch hat einmal gesagt: „Wer handelt, macht mit Gewissheit den ein oder anderen Fehler, doch den größten Fehler macht der, der nicht handelt.

Der Lösungsansatz:

Wenn Du meinst, Du könntest eine Sache nicht angehen, weil Dir noch etwas fehlt, dann frage Dich:

  • Könnte ich das, was ich tun möchte, hier und jetzt tun bzw. damit anfangen?
    Oder fehlt mir wirklich noch etwas?

Wenn Du beispielsweise ein Buch schreiben willst, dann reicht ein Computer um anzufangen. Was rede ich: Es reicht sogar Papier und Stift.

Wenn Du Dich selbstständig machen möchtest, aber Deinen Job zurzeit noch nicht aufgeben kannst, kannst Du anfangen nebenbei die ein oder andere Stunde an Deinem zweiten Standbein zu arbeiten. Du musst nicht warten, bis Du soviel Zeit hast, wie Du gerne hättest. Oder bis Du die hundertste Ausbildung gemacht hast.

Wenn Du malen möchtest, dann brauchst Du nicht unbedingt die teure Staffelei, die Du Dir im Moment nicht leisten kannst. Um mit dem Malen anzufangen, dafür reichen in der Regel Papier und Malwerkzeug. Die perfekte Staffelei können Sie immer noch kaufen.

  • Wenn etwas fehlt: Was genau fehlt mir? Was meine ich zu brauchen, um tun zu können, was ich tun will?

Ist es zum Beispiel: Wissen, Know-How, Übung, Zeit oder Erfahrung. Musst Du einen Kurs machen oder Utensilien kaufen. Oder fehlt Dir einfach nur der Mut, die Sache anzugehen?

  • Wie komme ich zu dem, was mir fehlt? Wo und wann kann ich beginnen? Was ist der erste Schritt, um diese Lücke zu schließen und das Fehlende zu sammeln?

Irgendwo kannst Du anfangen. Soviel ist sicher. Und sei es ein noch so ein kleiner Schritt. Warte bloß nicht darauf, bis alles bereit und perfekt ist. Der Tag kommt nie. Und Du weißt ja: Wo die Angst ist, geht´s lang.

Du brauchst Druck

Manche Menschen brauchen Druck, um in die Gänge zu kommen. Sie schieben Dinge solange auf, bis der Hut brennt und legen dann erst los.

Da fällt mir zum Beispiel eine Journalistin ein, die wartet regelmäßig bis einen Tag vor Redaktionsschluss, bevor sie anfängt am fälligen Artikel zu schreiben. Und nein, sie sitzt nicht in einer Tageszeitungsredaktion, in der es oft nicht anders geht als auf den letzten Drücker zu arbeiten, besagte Dame hat meist 2 Wochen Zeit. Sie schafft es auch 5 vor 12 anzufangen und rechtzeitig fertig zu werden.

Der Lösungsansatz:

Wenn Du zu den „Ich brauch Druck“ Menschen gehören, hilft es oft schon, sich das bewusst zu machen und sich das zuzugestehen.

Das spart Dir erstens das schlechte Gewissen. Zweitens lassen sich Dinge dann anderes – nämlich von vornherein knapp – timen statt sich ständig zu sagen „Ich sollte eigentlich schon anfangen…“.

Prokrastinieren ist Deine Vorbereitungszeit

Manchmal meinen wir, Dinge aufzuschieben, die in Wahrheit einfach noch nicht reif sind.

Ich weiß, dass viele, die kreativ arbeiten mit dem Problem kämpfen, immer und immer wieder zu prokrastinieren. Statt zu schreiben, checkt jemand zum Beispiel alle paar Minuten seinen E-Mal Eingang. Statt an einem Layout zur arbeiten, holt sich jemand den vierten Kaffee und plaudert in der Küche ein wenig. Oder statt am Strategiepapier zu arbeiten, räumt jemand seinen Schreibtisch akribisch auf.

Ja, manchmal steckt dahinter wirklich sinnlose Prokrastination. Dann sollten die Hilfsmittel oben schon einen guten Schritt weiterhelfen.

Aber: Du würdest einer schwangeren Frau nicht vorwerfen, dass sie prokrastiniert, wenn sie mit der Geburt ihres Kindes neun Monate wartet und inzwischen alle möglichen andere Dinge tut.

Der Lösungsansatz:

Manche Dinge brauchen eine mentale Vorbereitungszeit, um zu reifen. In dem Fall kannst Du die Aufschieberei nutzen, um Dich geistig vorzubereiten, Ideen anzudenken, im Kopf zu planen.

Manchmal passiert das bewusst – Du denkst beispielsweise während dem Aufräumen über eine Sache nach, die Du eigentlich tun wolltest.
Manchmal passiert das auch unbewusst: Vielleicht gehst Du eine Runde spazieren, putzt die Fenster, trinkst Tee oder plauderst mit einer Kollegin, ohne über deine Projekte nachzudenken, und plötzlich tauchen unerwartet klare Ideen auf oder es beginnt später wie von selbst zu fließen.

In dem Fall prokrastinierst Du nicht wirklich, sondern schaffst viel mehr die Voraussetzungen, dass dein „Kind“ zur richtigen Zeit auf die Welt kommt. Lerne dem Reifungsprozess zu vertauen.

Du siehst also Aufschieberei ist nicht immer nur schlecht und eine „Krankheit“.

Deine Aufgabe

Untersuch Deine Aufschieberitis

Nimm Dir heute noch kurz Zeit, um Dich zu fragen:

  • Wann und welche Aufgaben prokrastiniere ich gerne?
  • Wann ist es sinnvolles und wann ist es schädliches Prokrastinieren?
  • Was will ich in Zukunft nicht mehr prokrastinieren und was stattdessen aufschieben?
  • Welche Hilfsmitteln werden mir dabei helfen?

Zum Glück kennst Du Dich gut. Du weißt, wie Du Dich und Dein Vorhaben möglicherweise sabotierst und doch aufschiebst, was Du wirklich nicht mehr aufschieben wolltest.

Mach Dir jetzt schon bewusst, was für innere Dialoge, Ersatzhandlungen oder Ausreden auftauchen werden und überleg Dir im vorhinein, was Du dagegen tun wirst und welche der Hilfsmittel Du einsetzen möchtest.

Viel Spaß beim bewussten Prokrastinieren!

Su Coach

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